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Was sind Krisen?
Frage: Was bedeutet Krise?
Bsp: Christian und Anja sind seit einem Jahr glücklich verheiratet. Es geschieht ein Vertrauensbruch. Anja hat ohne Christian zu fragen 1000€ vom gemeinsamen Konto abgehoben und sagt auch nicht wofür sie das Geld ausgeben will. Es entsteht ein Streit. Kurz danach folgen die Verletzungen. Die beiden gehen sich aus dem Weg. (Flucht) Am nächsten Tag schweigt Anja weiter, da sie Angst hat, Christian den wahren Grund für das Geld abheben zu sagen. Es scheint keine Lösung in Sicht. Es folgt eine Krise und daraus eine Entscheidung und zwar: „Laufe ich weg, ist Flucht die Lösung oder vergebe ich und willige ich die Partnerschaft ein?“ Anja gibt später zu, dass sie das Geld ihrem Bruder gab, da er in Not war. (Neues Ja) Sie bittet Christian um Vergebung, dass sie ihn nicht gefragt hat. Christian vergibt ihr. Anja und Christian haben diese Krise überwunden. Sie merken, dass sie eine neue Tiefe in ihrer Beziehung gefunden haben. Außerdem wächst in ihnen die Gewissheit dass sie auch andere Schwierigkeiten gemeinsam tragen können. Die nächste Krise wird kommen.
In jeder Art von Beziehung – sei es die zu meinen Eltern, zu einem Freund oder einer Freundin, ja sogar zu Gott – befindet man sich auf so einem Weg mit Höhen und Tiefen.
Wie äußern sich Krisen
Frage: Was löst das Wort „Krise“ bei mir aus?
Keiner freut sich über schwierige Wege im Leben. Manche aber sagen, dass Krisen für die Reifung der Persönlichkeit wichtig sind. Doch für viele wirken schwierige Phasen im Leben wie eine Mauer. Einige sagen ganz pauschal: „ Komm zu Jesus und alles ist einfach. Du wirst reich und gesund, du hast keine Probleme mehr.“
Aber das stimmt nicht. Wir können durch die gleichen Krisen gehen wie Menschen, die von Gott nichts wissen wollen und seine Gebote missachten.
„So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne für Böse wie für Gute scheinen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose.“
(Matthäus 5, 45)
Die gute Nachricht ist, dass wir besser mit Krisen umgehen können, da wir dank Gottes Hilfe nicht auf uns allein gestellt sind. Aber es gibt natürlich auch Krisen, die uns über den Kopf zu wachsen drohen. Jeder von uns kennt Phasen, in denen er nicht mehr glauben kann, in denen die Wellen über einen hereinbrechen. Dann hat man keine Kraft für ein Gebet, kann nicht in der Bibel lesen und der Gottesdienstbesuch scheint unmöglich. Glücklich ist dann der, der in solchen Situationen einen Freund hat, der für ihn mitglaubt und ihn trägt. Wir brauchen einander.Wie gut, wenn wir durch Krisen nicht alleine gehen müssen und wie gut, wenn wir bereit sind, andere in Krisen zu begleiten.
Frage: Welche Situationen können Krisen auslösen?
Antwort: Krisen können ausgelöst werden durch Umzug, Berufsstart, Studienbeginn, Älterwerden, Krankheiten oder Mobbing.
Bsp: Christoph ist von Beruf Lehrer. Übermorgen hat er die Möglichkeit, an einer anderen Schule zum Thema „Wie sieht heute eine zeitgemäße christliche Erziehung“ aus?“ zu sprechen. Zwei Tage vor dem Vortrag bekommt er einen Anruf vom Schulleiter Herrn Krause. Er möchte Christoph wieder ausladen, da er erst jetzt erfahren habe, dass er in eine Freikirche ginge. Das könne er nicht verantworten. Auch auf Christophs Einwände hin, dass er diesen Vortrag schon an anderen Schulen gehalten habe, bleibt Herr Krause beim „Nein“. […]
Frage: Wie hättet ihr reagiert?
Es gibt viele Situationen, in denen man ausgegrenzt wird, nur weil man ein bestimmtes Aussehen, eine bestimmte Religion oder eine bestimmte Herkunft hat. Abgelehnt zu werden schmerzt immer. Man kennt das vielleicht noch von früher, wenn die ersten Geburtstagseinladungen verteilt wurden und man keine Einladung bekommen hat.
Frage: Wie geht ihr mit Ablehnung, Mobbing und Verletzungen um?
Die Bibel sagt dazu in Lukas 6,27: „Liebt eure Feinde, […] bittet für die, die euch beleidigen.“
Manchmal erlebt man die Menschen die man grad nicht als Feind sieht in bestimmten Situationen als Feind. So in dem Beispiel von Christoph. Eigentlich sieht er den Schulleiter nicht als Feind, doch als er die Ausladung bekommt fühlt er sich ausgegrenzt und sieht den Schulleiter in diesem Moment als Feind.
[…] Der Schulleiter will Christoph nicht verletzen, sondern nur seinem Gewissen gegenüber verantwortlich handeln. Trotzdem fühlt sich Christoph durch die Absage verletzt und abgelehnt. Es ist nicht einfach für ihn mit der Situation umzugehen. Immer wieder denkt er über das Erlebte nach und bittet Gott um frieden und Wegweisung. In den kommenden Monaten betet er oft für den Schulleiter und segnet ihn. Ein Jahr später zieht Christoph mit seiner Familie in die Nähe dieser Schule und bittet den Schulleiter darum, seine Tochter aufzunehmen. Christoph betet weiter regelmäßig für die Schule und ihren Leiter. Eines Tages wird er gebeten, Klassenelternvertreter zu werden. Eines Tages wird er von Frau Scholl gefragt, ob er nicht auch einmal einen Vortrag für die Schule halten könne. Christoph läuft es kalt den Rücken hinunter. Sofort denkt er an die erste Begegnung mit dem Schulleiter. Was ist jetzt richtig? Er will Herrn Krause nicht bloßstellen, auch nichts von der Ausladung sagen und antwortet, dass er es sich überlegen wolle. Zunächst möchte er Herrn Krause selbst fragen. Er bittet um ein Gespräch und darf erleben, dass in den letzten fünf Jahren Beziehung und Vertrauen gewachsen ist. Er habe auch schon daran gedacht, ihn einzuladen, sagt Herr Krause. So hält Christoph fünf Jahre später in der Schule doch noch den Vortrag.
Frage: Könnt ihr Ablehnung aushalten? Reagiert ihr verletzt und zieht euch zurück? Oder könnt ihr auch wie Christoph segnen, beten und warten?
Durch solche oder ähnliche Krisen, weiß Gott, dass wir durch Krisen nicht gerne allein gehen und dass wir zum Verarbeiten von Schmerzen Gesprächspartner brauchen. Manchmal hat Gott keine anderen Arme als die von uns Menschen.
Reaktion auf Krisen
Frage: Wie reagiere ich auf Krisen?
Die Reaktion auf Krisen ist sehr stark von der körperlichen und seelischen Verfassung abhängig, aber auch von meinem Typ (dazu komm ich später). Wenn es mir seelisch gut geht, stecke ich Dinge, die sonst nerven, eher weg, als wenn ich knapp mit der Zeit bin. Krisen können klein und groß sein und manchmal können die kleinen Krisen ganz groß werden. Meistens passiert das, wenn man ausgelaugt, kaputt und müde ist.
Bsp: Zwei Szenen in den das gleich passiert!
Szene 1: Wir sind im Urlaub. Die Sonne scheint. Wir sitzen auf der Terrasse und genießen das gemeinsame Frühstück. Plötzlich wirft Max den Kakao um. Die Mutter sagt nur: „Ist nicht so schlimm. Hol schnell den Lappen und schon können wir den Vorfall vergessen.“
Szene 2: Einen Tag vor dem Urlaub. Es muss noch so viel gemacht werden. Alle sind im Stress. Man setzt sich zum Frühstück kurz zusammen. Da wirft Max den Kakao um. Die Mutter schreit: “Kannst du nicht aufpassen? Haben wir nicht schon genug Arbeit? Immer machst du so einen Müll. Du bist wie dein Vater, du hast auch zwei linke Hände.“
In beiden Szenen ist das gleiche passiert. Es ist eine Tasse Kakao umgefallen. Aber die Reaktionen waren grundverschieden. In Szene 1 wird die Tat als Versehen eingeordnet, wohingegen Max in Szene 2 nicht für die Schuld für sein Versagen vorgehalten wird, sondern auch noch alle Taten, die die Mutter mit dem Vater erlebt hat.
Um so etwas zu vermeiden, sollte man darauf achten im seelischen Gleichgewicht zu bleiben. Es würde allen zu Gute kommen, wenn man sich selbst liebt und seine Grenzen achtet. Die Reaktion auf Krisen ist aber auch abhängig von meinem Typ. Die Reaktionen können bei verschieden Menschen sehr unterschiedlich sein.
Bsp: An unserem ersten Hochzeitstag lud mich mein Mann zu einer Segelfahrt auf einem Zweirumpfboot, einem Katamaran, ein. Bei Windstärke 5 hatten wir sehr viel Spaß. Ich stand weit herausgelehnt im „Trapez“, als sich ein Rumpf ins Wasser grub und wir kenterten. Ich flog im hohen Bogen aus dem Trapez in den Mast und dachte im ersten Augenblick, dass mein Oberschenkel gebrochen wäre. Im Wasser angekommen, weinte ich:“ Ich will nicht kentern.“ Während mein Mann nur antwortete: „Hör auf zu weinen, du bist gekentert. Du musst mir jetzt helfen das Boot aufzurichten.“
Zwei Menschen haben das gleiche Erlebnis. Der eine nimmt es wie es kommt und richtet das Boot wieder auf, der andere weint und ist handlungsunfähig.
Frage: Zu welcher Personengruppe gehören sie? Zu denen, die erst den Schock verarbeiten müssen und manchmal auch in der Trauer über das Erlebte stecken bleiben oder zu denen, die den Schmerz gar nicht zulassen, sondern direkt die Lösung aus dem Problem suchen?
Wir brauchen beide Reaktionen. Wenn wir den Schmerz nicht zulassen, dann können wir in Sucht- oder Beziehungsprobleme geraten. Wenn wir dagegen in Schmerz, Selbstmitleid und Trauer verstrickt bleiben, können wir handlungsunfähig werden.
Bsp: Claudia und Michael haben zwei Kinder: Miriam, 10 Jahre alt, und Birthe, 4 Jahre alt. Michael ist begeisterter Motorradfahrer. Immer wieder bricht er im Sommer zu Tagestouren auf. Von einem Ausflug kommt er nicht mehr zurück. Er verunglückt tödlich. Miriam hatte eine sehr innige Beziehung zu ihrem Vater und fällt in ein tiefes Loch. Immer wieder weint sie, verliert sich in Tagträumereien und wendet sich ganz von Gott ab, der ihr ihren Vater genommen zu haben scheint. Mit so einem Gott will sie nichts zu tun haben, der ihren Vater nicht behüten kann. Ganz schlimm wird es, als ihre Mutter nach vier Jahren wieder heiraten will. Miriam gibt dem neuen Mann an Mutters Seite keine Chance und sagt immer wieder, dass sie den Stiefvater hassen würde. Wenn er etwas sagt, kontert sie: „Du bist nicht mein Vater.“ Claudia weiß nicht, was sie tun soll. Wie anders reagiert doch Birthe. Sie hat es einfach akzeptiert, dass ihr Vater jetzt im Himmel ist. Sie geht weiterhin offen auf andere Menschen zu und freut sich über ihren „neuen“ Papa. Sie hat immer wieder dafür gebetet, dass sie wieder einen neuen Vater bekommt, und jetzt ist er da.
Frage: Könnt ihr euch das erklären? Zwei Mädchen erleben den Tod ihres Vaters. Die eine scheint daran zu zerbrechen und die andere einfach so weiterzuleben, als wenn nichts geschehen wäre.
Ich denke, dass man das mit dem unterschiedlichen Menschentyp erklären kann. Der Auslöser von Lebenskrisen ist nicht allein von unserer körperlichen und seelischen Verfassung abhängig, sondern unsere Reaktion auf den Auslöser kommt noch hinzu.
Wie wir bei Gott bleiben können – trotz Krisen!?
1. Das Werkzeug des Dankens
„Dankt Gott für alles. Denn das erwartet Gott von euch, weil ihr zu Jesus Christus gehört.“ (1.Thessalonicher 5,18)
Frage: Wer von euch kann und tut das auch oder ist bereit für das Ziel, dankbar zu sein für alle Dinge und zu jeder Zeit, Kraft und Arbeit zu investieren?
Ich denke es kommt nicht darauf an, wer und ob er das kann. Vielmehr sollte ich mir die Frage stellen, ob ich das überhaupt will – Zeit und Arbeit zu investieren. Es liegt viel Kraft in Gottes Wort, aber man muss es auch anwenden.
Bsp: Ein Prediger zieht von Ort zu Ort und wird eines Nachts in einer Herberge bestohlen. Am nächsten Morgen schreibt er in sein Tagebuch: Danke, dass es das erste Mal war, das man mich bestohlen hat. Danke, dass sie mir nicht alles genommen haben. Danke, dass man mir nur Wertgegenstände und nicht mein Leben genommen hat. Danke, dass ich den Dieben vergeben kann.
Frage: Wie geht es euch bei der Geschichte?
Antwort: Ich find die Geschichte sehr motivierend und ich habe mir vorgenommen auch so zu handeln wie der Prediger in der Geschichte, zumindest möchte ich es versuchen in bestimmten Alltagssituationen die Geschichte des Predigers auf meine zu übertragen und mir sein Handeln ins Gedächtnis zu rufen. Auch wird in der Geschichte klar, wie viel Kraft im Danken steckt.
Das lernen wir, indem wir nach Lösungen suchen und für diese dankbar sind, anstatt uns an Problemen aufzuhalten.
2. Gottes Gebote halten – trotz allem
Was müsste passieren, damit du eine Arche bauen würdest? Ein Schiff auf dem platten Land, wo weit und breit kein Wasser ist, wo jeden Tag Menschen kommen, um dich zu verspotten und du selbst auch deine Zweifel bekommst, ob das wirklich Gottes Wille ist?
Frage: Fängt Gott in der Beziehung zu uns gleich damit an, so einen großen Glaubensschritt von uns zu verlangen?
Antwort: Ich denke nicht, dass Gott so was von uns verlangen würde. Mit Sicherheit hat Noah vorher schon einige kleine Archen gebaut. Viele Vorerfahrungen mit Gott waren notwendig. Immer wieder hat er erlebt, dass Gott zu seinem Wort steht und dass er ihn nicht auf Irrwege führt.
Bsp:Eines Nachts wurde in unserer Wohngegend in mehreren Garagen eingebrochen. Auch uns wurde ein Fahrrad gestohlen. Unvorhersichtigerweise hatten wir weder Garage noch Fahrrad abgeschlossen. Meine spontane Reaktion war:„ Jesus, ich bitte dich, dass der Täter gefasst und das Fahrrad gefunden wird. Es ist unser Eigentum.“ Die Polizei kam nach kurzer Zeit und fragte, ob die Garage abgeschlossen gewesen sei. Lüge oder Wahrheit? Ich entschied mich für die Wahrheit. Ein paar Tage später kam Besuch. Ich erzählte vom Diebstahl, worauf mein Gast meinte,: „Für die Versicherung war die Garage doch abgeschlossen, oder?“ Ich verneinte und erzählte von meinem Leben mit Gott und das es mir wichtig sei, seine Gebote zu halten. Daraufhin staunte der Besuch:“ Also kostet dich Christ sein etwas?“ Dieser Satz traf mich. Wo kostet mich Christ sein etwas? Mir fiel die Steuererklärung ein; die Angebote, Gegenstände schwarz reparieren zu lassen; der Einkauf, als sich die Verkäuferin zu meinen Gunsten verrechnete. Ja, es kostet mich etwas. Am meisten kostet es mich, mein Standpunkt zu erzählen, anders zu sein, vielleicht abgelehnt und als Spinner dargestellt zu werden. Einige Tage später werde ich auf dem Weg zu unserem Haus von einem Nachbarn begrüßt:“ Ute, dein Fahrrad scheint gefunden zu sein. Hast du schon die Notiz gelesen? Du warst doch die einzige, die sagte, dass eure Garage unverschlossen war.“ Ich öffnete den Briefkasten und lese: “Die Polizei informiert: Es ist ein Fahrrad gefunden worden. Der Dieb bestehe darauf, dass er es aus einer unverschlossenen Garage gestohlen habe. Wenn es ihr Fahrrad ist, melden sich bitte.“ Ich rufe umgehend die Polizei an und kann mein Fahrrad noch am gleichen Tag abholen. Was wäre, wenn ich gelogen hätte? Ob ich das Fahrrad dann auch zurückbekommen hätte? Ich glaube, dass Gott uns öfters prüft. Sind wir treu, auch wenn wir dadurch vielleicht Nachteile in Kauf nehmen müssen? Ich habe für mich beschlossen, dass ich lieber wahrhaftig sein möchte, auch wenn ich dann aufgrund meiner Ehrlichkeit nichts von der Versicherung erhalten würde.
„Wer Gelegenheit hat, Gutes zu tun, und tut es trotzdem nicht, der wird vor Gott schuldig.“ (Jakobus 4, 2)
„Kann uns also unser Gewissen nicht mehr verurteilen, meine Lieben, dann dürfen wir voller Freude und Zuversicht zu Gott kommen. Er wird uns geben, worum wir ihn bitten; denn wir richten uns nach seinen Geboten und leben, wie es ihm gefällt.“
(1. Johannes 3, 21-22)
Also bittet ihn und erkennt in der einen oder anderen Krise, wie wichtig es wirklich ist, seine Gebote zu halten.
Bsp:Martin ist mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit. Es ist Winter und die Straßen sind vereist. Plötzlich muss er eine Vollbremsung machen, da ein Autofahrer ihm die Vorfahrt nimmt. Das Fahrrad rutscht und schon liegt Martin auf dem Boden. Als er so richtig losschimpfen will, kommt ihm der Gedanke.“ Hatte ich meinen Kindern nicht erst gestern erzählt, dass man segnen statt fluchen soll?“ Er versucht aufzusehen. Alles tut ihm weh. Doch er betet:“ Jesus, ich vergebe dem Autofahrer und segne ihn, damit er keinen Unfall verursacht.“ Zu seinem großen Erstaunen verschwinden seine Schmerzen sofort und er bekommt auch keine blauen Flecken.
„Daran könnt ihr erkennen, dass der Herr, euer Gott, es gut mit euch meint. Er erzieht euch wie ein Vater seine Kinder.“ (5. Mose 8,5)
So wie der Vater seinen Sohn ermahnt nicht zu fluchen, erzieht Gott uns, indem er uns einen klugen Gedanken ins Gedächtnis ruft, um uns in dieser Situation richtig handeln zu lassen. Nicht nur in Gottes Erziehung sollten wir uns von Gottes Wort leiten lassen, sondern auch beim Thema Stress ist es wichtig darauf zu achten, was er in dieser Situation von uns erwartet.
Bsp: Stress ist ein schlechter Ratgeber…
- Schnell noch in den Supermarkt… und hinterher hatte sie die Geldbörse an einen Stand liegen gelassen.
- Eben noch die Waschmaschine anschalten… und dabei übersah sie die Papiertaschentücher in der Hosentasche und musste hinterher alle Flusen einzeln wieder abmachen.
- Unter Stress ist man einfach nicht so konzentriert und macht viele Fehler, die in normalen Situationen nicht passieren würden manchmal sagt man Sachen die man hinterher bereut oder am liebsten ungeschehen machen würde.
Frage:Gehört ihr zu den Menschen, die ein Leben auf der Überholspur führen?
3. Schwäche zulassen – weil Gott darin stark ist
Die meisten Menschen fällt es schwer, um Hilfe zu bitten:
- Lieber läuft man eine halbe Stunde zum nächsten Supermarkt, als die Nachbarin zu bitten ein Kilo Mehl auszuleihen.
- Lieber fährt man 3mal um den Block, als nach den Weg zu fragen.
Wenn wir mal ganz ehrlich sind, wissen wir genau, dass uns ein Großteil der Bitten nicht ausgeschlagen wird. Sind wir einfach zu stolz zuzugeben, dass uns dass Mehl ausgegangen ist? Gibt es so viele einsame und isolierte Menschen, weil wir vergessen haben uns gegenseitig zu helfen und uns um Hilfe zu bitten? Jeder zeigt gerne seine Schokoladenseite und versteckt die Teile seiner Persönlichkeit, die ihm Mühe machen. Kennt ihr Personen, die sich nicht trauen mit dem Auto in eine andere Stadt zufahren, weil sie Angst haben, sich zu verfahren? Sie würden so gerne einen Ausstellung, einen Kongress oder ihre Freunde besuchen, aber die Hürde ist zu groß. Vielleicht lächelt ihr über solche Menschen. Ich glaube, dass jeder so seine Schwächen und Ängste hat.
Frage: Was habt ihr für Ängste oder Schwächen?
Mit Sicherheit begegnen uns aufgrund unserer Ängsten und Schwächen oft Unannehmlichkeiten und ich gebe zu, dass es oft auch sehr gut tut von unseren Freunden und Bekannten Mitleid für diese Unannehmlichkeiten zu bekommen. Aber ich glaube, dass sich Gott mehr darüber freuen würde, wenn wir uns in Krisen an ihn wenden und mit seinem Eingreifen rechnen. Schwäche zuzugeben ist der erste Schritt, mit Schwächen umgehen zu lernen, denn Gott hat versprochen in meiner Schwäche Stärke zu zeigen.
„Aber er hat zu mir gesagt: „Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir.“ Darum will ich vor allem auf meine Schwachheit stolz sein. Dann nämlich erweist sich die Kraft Christi an mir.“ (2.Korinther 12,9)
4.Vergeben – Mit Gottes Hilfe
Egal in welcher Situation, Gott will mit uns gehen.
Frage: Habt ihr schon mal erlebt, dass Gott euch getröstet hat?
„Ich will euch trösten wie eine Mutter ihr Kind. Die neue Pracht Jerusalems lässt euch den Kummer vergessen. “ (Jesaja 66, 13)
Mein Wunsch ist es, dass Gott Menschenherzen berühren kann, dass wir ihn an uns heranlassen, ehrlich mit uns und ihm sind. Wir brauchen eine Begegnung mit dem lebendigen Gott, um geheilt zu werden. Die Zeit heilt keine Wunden. Die Verletzungen scheinen nur im laufe der Zeit nicht mehr so weh zu tun. Ob wirklich Heilung geschehen ist, merken wir aber erst, wenn wir dem Menschen, der die Wunden verursacht hat, gegenüberstehen oder wenn uns eine ähnliche Person oder Situation begegnet, die uns an das Geschehen erinnert. Ein Werkzeug, das Gott uns zu Heilung anbietet, ist die Vergebung. Wenn jemand in unserer Schuld steht, fallen uns häufig drei potenzielle Handlungsmöglichkeiten ein.
Manchmal vielleicht auch ohne darüber nachgedacht zu haben,
- entschuldigen wir die Schuld.
- verdrängen wir die Schuld.
- verharmlosen wir die Schuld.
1.Schuld nicht entschuldigen:
Wie leicht entschuldigt man Schuld. Man überspielt die Tatsache und erklärt, dass das doch gar nicht so schlimm sei, obwohl man innerlich brodelt.
2.Schuld nicht verdrängen:
Wie leicht verdrängen wir Schuld. Wir wollen nicht wahrhaben, dass andere an uns schuldig werden. „Was nicht sein darf, dass nicht sein kann.“ sagt die Lebensweisheit. Aber leider macht jeder Mensch Fehler.
3.Schuld nicht verharmlosen:
Wie leicht verharmlosen wir Schuld. „ Es ist doch noch mal alles gut gegangen. Es hätte viel schlimmer kommen können.“
Mit Schuld in Gottes Sinne umgehen, heißt: Schuld beim Namen zu nennen und dann das Recht auf Rache an Gott abgeben. Nichts anderes ist vergeben. Gott bewahrt uns nicht vor allem, aber er hilft das Unfassbare tragen zu können. Wir sind dazu berufen, mit Schuld in Gottes Sinne umzugehen. Die meisten Verletzungen geschehen unabsichtlich. Wie oft interpretieren wir die Handlungen unserer Mitmenschen falsch? Schon aus meinem Egoismus, um nicht krank zu werden, wäre es gut zu vergeben.
Frage: Wer von euch hat noch nicht erlebt, das sich jemand von eurem Verhalten verletzt gefühlt hat?
Manche Leute reagieren wie Registrierkästen. Meistens erst in einem Streit hört man dann folgende Sätze:
- Vor fünf Jahren hast du mir nicht zum Geburtstag gratuliert, obwohl du wusstest, wie wichtig mir das war!
- Ich habe dir auf den Anrufbeantworter gesprochen aber du hast nicht zurückgerufen!
Wenn mich ein Verhalten verletzt, habe ich zwei Möglichkeiten damit umzugehen:
- Entweder ich vergebe sofort und vergesse den Vorfall
- Oder ich spreche mit der Person und frage nach, wie sie es gemeint hat
Bsp: Eine kleine Maus isst genüsslich einen Käse. Die Maus fühlt sich sicher und lacht, da sie unter eine gläserne Käseglocke sitzt. Sie schaut dabei einer großen, angriffslustigen, dunklen Katze in die Augen, die sich übermächtig über die Käseglocke beugt. Die Zähne sind schon gefletscht. Die Pfoten liegen auf der Käseglocke, aber die Katze hat keine Chance hat keine Chance.
„Du lädst mich ein und deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du begrüßt mich wie ein Hausherr seinen Gast und gibst mir mehr als genug.“ (Psalm 23,5)
Übertragen wir diese Katze-Maus-Situation in unseren Alltag. Eigentlich alles, was uns unser Leben schwer macht, kann wie ein Feind empfunden werden. Also auch Haltungen, wie Eifersucht, Neid und Wut. Aber wir können uns sicher sein, dass Gott zwischen mir und den „Feinden“ eine durchsichtige Käseglocke aufstellt. Ich kann die Feinde sehen, aber ich bin geschützt.
Frage: Könnt ihr euch vielleicht vorstellen, mit was Gott den Tisch im Angesicht unserer Feinde deckt?
Antwort: Liebe, Hoffnung, Zuversicht, Unbeschwertheit; Fröhlichkeit
Das sind alles Gaben, die der Heilige Geist uns schenken und in uns entwickeln möchte. Jetzt ist es an uns am gedeckten Tisch nicht zu verhungern.
Frage:Verhungerst du auch manchmal am gedeckten Tisch? Oder kannst du im Angesicht deiner Feinde, also mitten in den Krisen einen kühlen Kopf bewahren und dich an Gottes gedecktem Tisch bedienen?
Persönliche Krise als Gottes Chance ergreifen
Gott wartet mit weit ausgestreckten Armen auf uns. Ich wünsche mir, dass ihr den Tag nicht vorbeigehen lasst ohne ehrlich eine Krisen in eurem Leben anzuschauen, die noch nicht gelöst ist. Ladet Jesus Christus ein, der euch begegnen möchte! Wendet euch in Krisen nicht von ihm ab, sondern ihm zu. Nehmt sein Angebot an. In jeder Krise steckt eine Chance Gottes, die wir verpassen sollten.
Textidee: Meine Krise – Gottes Chance von Ute Horn
Kommentare zu: Meine Krise – Gottes Chance
Hallo liebe Gina,
ich bewundere Dich wirklich. Was Du da aufgebaut hast und den innerlichen Frieden ihn Dir gebracht hat und es gibt mir ein wenig trost.
Ich würde mich sehr freuen wen du mir antworten könntest. Ich habe auch au eine andere Seite einen riesen Roman geschrieben, bitte lies ihn mal durch da ich wissen möchte was Du darüber denkst.
Danke Dir von Herzen
und hoffe um eine Antwort.
Tania