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Ziel des Abends wird sein, Ängste haben zu dürfen und Ängste loswerden zu können.
Einleitung
Das Thema Angst ist ein Thema, das es schon immer gibt, dass zu bestimmten Zeiten mal stärker, mal weniger stark ausgeprägt ist. Angst gehört zu den Grundgefühlen des Menschen.
Jeder von uns Menschen kann von allen möglichen Ängsten heimgesucht werden. Es gibt gesunde und krank machende Ängste. Ängste schützen uns vor Gefahren und Bedrohungen. Sie können uns aber auch den Verstand rauben und uns zur Verzweiflung bringen.
Was sind Ängste
Frage: Was fallen euch spontan für Ängste ein?
Antworten: Schulangst, Prüfungsangst, Todesangst, Zukunftsangst, Zahnarzt, Trennung, Dunkelheit, etc.
Frage: Wovor habt ihr Angst? (Vielleicht auf das ein oder andere eingehen…)
Helfen tut uns der Glaube, die Angst zu meistern.
Jesus selbst sagt:
„Die Gesunden brauchen keinen Arzt, aber die Kranken.“ (Markus 2, 17)
Das ist klar und überzeugend, meiner Meinung nach. Matthäus hat sofort verstanden, dass er selbst ein Kranker ist, der einen Arzt wie Jesus braucht.
Außerdem wird uns Mut gemacht, wenn es heißt:
„In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16,33)
Fragt sich nur, ob das mir/uns die Angst nimmt? Fakt ist, unsere Angst hat einen Ansprechpartner. Wir haben einen „Befreier“ – Einen Befreier von der Angst.
6 Minuten Filmausschnitt aus „Findet Nemo“ ab der Stelle wo Nemo das erste mal von dem singenden Lehrer „Herr Rochen“ abgeholt wird, bis zur Stelle wo das Motorboot losfährt.
Frage: Wo geht es hier im Filmausschnitt um Angst?
Antwort: Vater hat Angst um seinen Sohn, möchte ihn nicht verlieren. Der Ozean ist schließlich voll von Gefahren. Der Vater hat Angst, sein Sohn könnte dem nicht gewachsen sein. Er hat Angst vor dem Abgrund.
Frage: Wie wird im Film mit der Angst umgegangen?
Antwort: Der Vater begleitet und warnt ihn. Die Angst wird überspielt.
Wie äußern sich Ängste
Definition:
- Gefühlszustand
- Verhaltensmuster
- unangepasste Reaktion
- bewirkt Hilflosigkeit
Die Angst wird mit vielen Begriffen erklärt. Unser Lebensabschnitt besteht eigentlich Vollkommen aus Angst. Überall taucht sie auf: Konflikte, Erziehung- & Beziehungsprobleme, Arbeitsprobleme.
Menschsein heißt Angst haben. Ohne Angst können wir nicht überleben, sie ist wie eine von unserem Schöpfer einprogrammierte Alarmanlage. Gesunde Ängste schützen uns vor Gefahren und sichern unser Überleben z.B. tasten wir uns an ein Grundstück behutsam ran, wenn ein Schild mit der Aufschrift: „Vorsicht, bissiger Hund“ unsere Aufmerksamkeit lenkt.
Ängste kann man aber auch nutzen, wir tun dies allerdings meist unbewusst.
Bsp.: Angelika ist ein Kind und hat panische Angst vor Hunden, Katzen, Vögeln, Lärm und lauten Kindern. Ihre Eltern sind deshalb mehr oder weniger gezwungen, Angelika überallhin zu begleiten. Sie braucht ständig Beistand. Doch was will die Tochter mit ihrer eigentlichen Angst bezwecken? Sie möchte Aufmerksamkeit und Zuwendung, Anteilnahme und Nähe sowie Gespräche und Mitleid. Welches sie bekommt, indem sie Ängste äußert.
Angst hat aber auch etwas mit unserem Leib und unserer Seele zu tun.
Die Seele beinhaltet in erster Linie Gefühle, Affekte und Empfindungen, also: Freude, Trauer, Angst, Furcht, Liebe, Zorn, Wut und Verzweiflung. Und diese Gefühle und Empfindungen finden sich im Leib genauso wieder. Daher kommen unter anderem auch die Aussagen wie: „Die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, ist ihm auf den Magen geschlagen.“ oder „Vor Angst hat er sich in die Hose gemacht.“
Ängste und Sorgen drücken sich in unserem Körper aus: Sie rauben uns den Schlaf, verursachen Kreuzschmerzen oder auch Kopfschmerzen.
Je sensibler wir sind, desto empfindlicher reagieren wir.
Abhängig sind solche Störungen von: Nervosität, Hektik, Überarbeitung, Stress, Einsamkeit und Angst. Das kann wiederum zu Depressionen, Verzweiflung oder schlimmsten falls zu Selbstmordgedanken führen.
Hier sieht man, dass die Nerven eigentlich völlig gesund sind, doch die Seele ist krank.
Daher wird Angst als der schädlichste emotionale Stressfaktor betrachtet.
Frage: Was meint ihr, wodurch wird Angst hervorgerufen?
Antwort: negative Erlebnisse, schlechte Erfahrungen, Fernsehen etc.
Umgang mit Angst
Frage: Wie kann ich am besten mit der Angst umgehen?
Niemand muss die Angst wie eine unheilbare Krankheit erdulden.
Es gibt viele Ratschläge und seelsorgerische Hilfe, aber es gibt auch Anregungen aus unserem Glauben, die das Denken, Fühlen und Handeln unser eins umstellen können. Nicht jeder Schritt seine Angst in Angriff zu nehmen wird auch für jeden Betroffenen nachvollziehbar sein oder als heilsam empfunden werden.
Doch wenn ich mich nicht mit meiner Angst auseinandersetze, werde ich nicht erfahren, wie ich mit meinen Ängsten umgehen kann.
Wenn ich mich nicht auf den Weg mache, werde ich keine Veränderung erfahren, sondern meine Qual weiter verlängern.
Frage: Was wäre eine falsche Reaktion mit der Angst umzugehen?
Antwort: Überspielen, in sich hinein fressen, abschotten, mit niemand drüber reden…
Frage: Und wie macht man es richtig?
Ich will euch einige Wege zeigen, wie man aus der Angst heraus kommen kann.
1. Einstellung ändern
Dass heißt, dass nicht die Tatsache, also die Angst vor etwas, im Vordergrund stehen soll. Wir müssen versuchen eine andere Einstellung zu unseren Schwierigkeiten zu bekommen. Wenn wir auf unsere Angst schauen, werden wir von unserer Angst „aufgefressen“. Wenn wir aber auf Gott schauen und wir uns auf ihn verlassen, erleben wir Beistand und Befreiung.
2. Kleine Ängste akzeptieren
Wir müssen lernen, über kleine Ängste oder Befürchtungen hinwegzusehen und sie zu ignorieren.
Bsp.: Eine Frau ist gezwungen öfters Reisen mit dem Zug anzutreten, da sie in der Modebranche arbeitet. Sie saß immer am Fenster. Eines Tages treibt um sie ein Angstgefühl. Sie kann sich nicht frei bewegen, kann nicht einfach aufstehen, wann und wie sie will, da der Platz neben ihr belegt ist. Sie hat Angst, sie könnte stören, sich blamieren oder ein schlechtes Bild von ihr hinterlassen.
Die Lösung ihrerseits um die Angst zu bewältigen, war das sie nun immer in der Gangmitte sitzt.
Das Beispiel zeigt, dass harmlose Ängste, die das Leben nicht bedrohen, auch nicht bearbeitet werden müssen, also nicht in Angriff genommen werden müssen, sondern dass man sie einfach akzeptiert.
3. Ängste aussprechen
Ängste die wir verdrängen setzen sich im Unbewussten fest. Wenn man mit der Angst allein bleibt, leidet man und kann in Panik geraten. In dem Fall kann es zu Bluthochdruck und Kreislaufbeschwerden führen. Wenn man seine Ängste offen ausspricht, findet man Erleichterung. Auch mit Gott können wir über unsere Ängste sprechen. Wir haben in ihm einen Begleiter und Ermutiger.
In Johannes 14,16-18 wird nochmals deutlich, dass wir in Christus niemals allein sind.
4. Beten um Angst zu überwältigen
Wir versuchen mit Hilfe von Gott die Zielrichtung unserer Angst zu entdecken. Wir sollten nicht beten „Herr, nimm die Angst weg“, sondern versuchen herauszufinden, wieso die Angst in mir steckt und was sie bewirkt. Wir sollten uns versuchen deutlich zu machen, was ich mit der Angst ausdrücke, ob ich vor dem Leben weg laufe oder sogar ob ich durch die Angst keine Entscheidungen mehr treffe? Und ich denke wenn wir im Gebet Klarheit gewonnen haben, dann wird auch Gottes Geist spürbar wirksam.
5. Tu das, wovor du dich fürchtest.
Wir sollen versuchen die Angst in Angriff zu nehmen.
Bsp.: Eine Frau hat panische Angst vor dem Fahrstuhl. Sie wohnt in einem Hochhaus im achten Stock. Statt den Fahrstuhl zu benutzen, lief sie lieber zu Fuß die Treppen. Irgendwann nahm sie sich vor, an ihrer Angst zu arbeiten. Sie betete, dass sie morgen mit Gott in den Fahrstuhl steigen möchte und dass sie weiß, dass er mit ihr sicher wieder aussteigen wird. Am nächsten Tag stand sie vor dem Fahrstuhl.
Noch einmal brach die Angst aus ihr hervor. Doch sie betete wieder und drückte den Knopf. Der Aufzug kam und noch während des Einsteigens fiel die Angst von ihr ab. Und sie kam sicher an.
Das Beispiel zeigt, dass es sinnvoll ist der Angst ins Auge zu schauen und ihr betend entgegen zu treten.
Das sind einige von vielen Wegen richtig mit der Angst umzugehen.
Jesus Umgang mit der Angst
In Matthäus 26, 36-46 lesen wir, wie Jesus mit der Angst umgegangen ist.
Er bringt die Angst zu Gott, empfängt Kraft von ihm und kann aufrecht und in Ruhe gehen.
Und genau das wünsche ich uns auch, dass wir mit unserer Angst egal welche das ist, zu Gott gehen können und mit ihm darüber reden können.
Anhänge zum Thema Angst
Jetzt habe ich noch einen Selbsterforschungsfragebogen für euch, den ihr benutzen könnt, um die Stärke eurer Angst zu überprüfen. Dieser Test soll Denkanstöße liefern, sich der eigenen Angst bewusst zu werden. Hier könnt ihr den Angst-Fragebogen (.pdf) downloaden.
Artikelbild: Gerd Altmann / pixelio.de
Kommentare zu: Meine Angst – Gottes Chance
Hallo Gina,
da bin ich also auf die richtige Seite gelangt. Wegen der Angst.
Meine Angst ist wirklich auch gemäss dem Test, alleine zu sein oder verlassen zu werden. Das wusste ich bereits und verdränge diese Angst seit ich denken kann bezüglich bei einer Beziehung. Deswegen habe ich auch diese Panik alleine zu sein, oder nicht geliebt zu werden? Die Angst macht mich unsicher? Anbei nochmals die Geschichte.
Ist es noch liebe die ich empfinde? Oder die Angst, eben genau nicht mehr? ich drehe mich im Kreis. Ich habe Angst vor der Antwort ist es noch liebe oder bloss Abhängigkeit? Angst alleine zu sein? Den Schritt zu machen kostete mir sehr viel Überwindung! Oder will ich es einfach nicht wahr haben?
Gina, weisst du was ich meine? Ein Teil von mir liebt ihn und ein Teil von mir sagt er passt nicht. Obwohl ich mir kein anderen bessern vorstellen könnte den ihn. Darum möchte ich das richtige tun. Bitte Herr lass mich das richtige tun, ohne bereuen zu müssen.
Danke für Deine Antwort.
Tania