Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten. Dies gilt für alle, die Gott nach einem Plan und Willen zum neuen Leben erwählt hat.
Römer 8,28

Nach ewig langer Krankheitsphase – Jetzt wieder Back! Ich freue mich endlich wieder loslegen zu können. Wer sich gewundert hat, dass es hier so still war, empfehle ich die sozialen Netzwerke im Blick zu behalten. Dort versuche ich euch immer aktuell zu halten. Nun aber genug Smalltalk und rein in den neuen Input für euch.

Ich beschäftige mich gerade mit dem 2. Buch Samuel, quasi die Fortsetzung vom 1. Buch Samuel. Wer die Beiträge dazu verpasst hat, kann sie ja nochmal schnell nachholen und wieder zurück kommen. =)

David erobert Jerusalem

Nach Sauls Tod, wurde David endlich König über Israel und hatte Jerusalem unter seine Kontrolle gebracht.

Und so schloss König David bei Hebron vor dem Herrn einen Bund mit dem Ältesten Israels. Und sie salbten ihn zum König über Israel. (2. Samuel 5,3)

Die Bundeslade wird nach Jerusalem gebracht

Jerusalem wurde somit der Wohnsitz David’s. Nun wollte David die Bundeslade nach Jerusalem bringen lassen, damit Gott der wahre König über Jerusalem wird.

Er führte sie nach Baala im Gebiet von Juda. Sie sollten die Lade Gottes holen, die den Namen des Herrn, des Allmächtigen, trägt, der über den Cherubim thront. (2. Samuel 6,2)

In der Bundeslade liegen übrigens die Gesetzestafeln (u.a die zehn Gebote) drin. Die Bundeslade wurde dann auf einen Wagen gestellt und los ging’s. Doch nach einer Weile stolperten die Rinder, die den Wagen zogen, und die Bundeslade wäre wohl vom Wagen geflogen, wenn da nicht der Usa gewesen wäre. Usa hielt die Lade nämlich fest, damit sie nicht kaputt ging. Eigentlich alles cool, oder? Ist ja nichts passiert, weiter kanns gehen.

Doch Gott wurde zornig auf Usa und tötete ihn.

Da wurde der Herr zornig auf Usa, weil er das getan hatte, und Gott tötete ihn, sodass er dort neben der Lade des Herrn starb. (2.Samuel 6,7)

Ganz ehrlich, als ich das las, habe ich die Welt nicht mehr verstanden. Usa wollte doch nur was Gutes tun, warum lässt Gott ihn töten. Das ist doch nicht fair!

Ich hab den Bibeltext auch nochmal mit meinem Hauskreis besprochen, weil ich gar nicht darauf klar gekommen bin. Selten hat mich so ein Bibeltext bewegt. Ich hatte so großen Mitleid mit Usa und seiner Familie. Habe es nicht verstanden, warum Gott ihn so aus dem Leben gerissen hat.

Mit dem Hauskreis haben wir dann hier und da noch Parallelstellen gelesen, auf die ich nun eingehen möchte.

Gott hatte eine klare Regel

Gott hatte klare Vorstellungen davon, wie die Bundeslade transportiert werden sollte. Dies kannst du in 4. Mose 4, 5-15 nachlesen. Dort liest man unter anderem, dass die Bundeslade nur von den Leviten (die Kehatiter stammen davon ab) getragen werden darf. Dazu mussten Tragstangen benutzt werden! Die Bundeslade selbst durfte nie berührt werden, sonst würde man sterben!

Erst wenn Aaron und seine Söhne beim Aufbruch des Lagers das Heiligtum und alle seine Geräte verhüllt haben, sollen die Kehatiter kommen, um sie zu tragen. Doch sie dürfen die heiligen Gegenstände selbst nicht berühren, sonst sterben sie. Diese Gegenstände des Zeltes Gottes sollen die Kehatiter tragen. (4.Mose 4, 15)

Die Tragestangen sollen immer in den Ringen bleiben und dürfen nicht herausgezogen werden. (2.Mose 25,15)

David machte den Fehler

David ließ die Lade auf einen Wagen setzen, statt die Lade zu tragen. Nur deswegen konnte sie vom Wagen runter rutschen und nur deswegen hat Usa danach gegriffen, um sie zu retten. Hätte David direkt Gottes Regeln beachtet, hätte Usa nicht sterben müssen. Für mich ist es so hart und unverständlich, warum Usa, statt David bestraft wird. Aber aus Gottes Sicht hat Usa gegen die Regel verstoßen und die Lade berührt, auch wenn es vielleicht nur ein Reflex war.

Nach dem Tod von Usa war David zuerst auch schockiert und empört. Er hatte sogar Angst vor Gott, weshalb die Lade erstmal zu Obed-Edom gebracht wurde, statt nach Jerusalem.

Erst drei Monate später, als David bemerkte, dass Obed-Edom und seine Familie gesegnet wurden, holte David die Bundeslade zu sich nach Jerusalem. Diesmal nach Gottes Regeln.

Beim ersten Mal seid ihr nicht dabei gewesen, und der Herr, unser Gott, hat uns dafür bestraft, weil wir ihn nicht so geehrt haben, wie es richtig gewesen wäre. Da reinigten sich die Priester und Leviten, damit sie die Lade des Herrn, des Gottes Israels, nach Jerusalem bringen konnten. Dann trugen die Leviten die Lade Gottes mithilfe der Tragestangen auf ihren Schultern, wie der Herr es Mose vorgeschrieben hatte. (1.Chronik 15, 13-15)

Meine persönlicher Meinung

Ich habe solche Schwierigkeiten mit diesem Bibeltext. Ich frage mich, ob es wirklich fair ist!? Ja, aus Gottes Sicht war es wohl richtig Usa zu töten, weil er die Lade berührt hatte, aber aus menschlicher Sicht habe ich ein Problem damit, weil ich nicht glaube, dass es Usa mit Absicht tat, sondern nur um die Lade zu retten, also eigentlich aus einem guten Beweggrund. Muss man einen Menschen dann sofort töten? Warum gab es keine zweite Chance? Warum nicht eine mildere Bestrafung? Und warum wird David nicht bestraft? Immerhin hat er den Fehler gemacht.

Hätte David gleich alles richtig gemacht, wäre es nie dazu gekommen! Meiner Meinung nach ist Gott hier zu streng, andererseits wenn ich es aus Gottes Sicht betrachte, hat er nun mal klar und deutlich gesagt, dass keiner die Lade berühren darf und wenn doch wird er sterben.

Für mich persönlich ist die Geschichte ziemlich hart. Ich habe noch nicht so viele Geschichten gelesen, wo Gott so zornig ist. Wenn man zum Glauben kommt, wird dir meist nur erzählt, wie cool und toll Gott ist. Bisher habe ich nur Predigten von einem guten und liebevollen Gott gehört, aber das Gott so zornig sein kann und einem Menschen das Leben nimmt, obwohl er gute Absichten hatte, war mir neu. Mir hat das wirklich “das Fass unter den Füßen“ weggerissen.

Argh! Das ist so schwierig. Verstehst du, warum ich so hadere? Was ist dein Eindruck von dieser Geschichte? Sagst du, es ist fair, wie Gott gehandelt hat oder eher nicht? Mich interessiert wirklich total doll, was deine Meinung ist. Hast du so unschöne Stellen bereits gelesen oder war das für dich auch neu?

Ich freu mich sehr eure Kommentare zu lesen und mich mit euch auszutauschen.


Über Gina

Ich bin die Gina. Ich arbeite Vollzeit für Meeting Jesus. Ich habe dieses Projekt gestartet, um die Botschaft in die Welt zu tragen und freue mich über jeden, der hier liest und vielleicht sogar kommentiert. Ich möchte vielen Menschen von Gott erzählen, denn letztendlich ist es das, was zählt: der Glaube an Gott :)
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Kommentare zu: Ist das fair?

Jere sagt:

Ich war schon auf die Stelle gestoßen und finde sie auch schwierig. Die Hintergründe sind interessant, die waren mir so noch nicht bewusst. Ich habe auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen, aber mittlerweile glaube ich, dass solche Stellen eine Eigenschaft Gottes aufzeigen, die wir heutzutage tatsächlich heute oft ausblenden bzw. kleiner machen, als sie wirklich ist: Die Helligkeit Gottes. Vor dieser Heiligkeit können wir Menschen aufgrund unserer Sünde nicht bestehen und müssen sterben. Das ist natürlich erschreckend, aber gleichzeitig steigt damit in meinen Augen die Bedeutung vom Tod Jesu am Kreuz. Wenn wir mit ihm leben, können wir nun tatsächlich vor Gott bestehen. Wir sind sein Tempel (1. Korinther 6,19), was bildlich gesprochen ja auch bedeutet, dass wir das Allerheiligste und somit auch die Bundeslade in uns tragen, ohne zu sterben. Dadurch wird wieder die Liebe Gottes für uns sichtbar.
Ein stückweit stehen halt die Heiligkeit und die Liebe Gottes in einem gewissen Kontrast zueinander, den wir Menschen nicht richtig fassen können, und somit tendieren wir schnell dazu, uns auf einen dieser Aspekte zu fokussieren und den anderen ein stückweit auszublenden. Ich finde, das ist eine der Herausforderungen, wenn man Gott erfassen will, und ich bin da auch längst nicht am Ende – letztlich reicht hierfür ein Leben bei weitem nicht aus.

Gina sagt:

True! So gut geschrieben! Danke dir für dein Kommentar! <3

Petra sagt:

Beim ersten Lesen habe ich diese Geschichte auch nicht so recht verstanden und dachte auch so wie Du: er wollte ja nur helfen.
Dann habe ich diese coole Erklärung im BLB Hauskreiswelt zu 2. Samuel gefunden, geschrieben von Martin Simon. Ich hoffe es ist ok wenn ich es hier reinkopiere:
Die Bundeslade blieb nach der Schlacht bei Afek 20 Jahre in Kirjat Jearim; weder Samuel noch Saul hatten sich darum gekümmert. David aber will jetzt aus Jerusalem nicht nur das politische, sondern auch das religiöse Zentrum des Landes machen. Doch Gott lässt sich vor niemandes Karren spannen! Als dann Usa noch meint, er müsse Gott auf die Sprünge helfen oder ihn beschützen, wird Gott zornig. Gott will sich nicht wie eine Kriegsbeute in die Stadt bringen lassen. Merkwürdig dass David in solch einer wichtigen Angelegenheit Gott nicht befragt.

Gina sagt:

Danke für deine Ergänzung. =)

Tochter sagt:

Ich stimme meinem Vorredner zu, bezüglich der unvorstellbar großen Heiligkeit Gottes, welcher der HERR in dieser Situation sicherlich demonstrieren und sich daran verherrlichen wollte.
Ich muss zu geben, dass ich ähnlich dachte, wie die Gina. Aus menschlicher Sicht, denkt man so, aber Gott ist Gott. Wer ist ihm gleich ? Egal was Gott tut, er tut es immer völlig gerecht, gut und heilig. Seine Gedanken und Handlungen sind immer richtig. Wenn ich nun sage, dass Gott nicht richtig gehandelt hat, oder ICH besser handeln würde, würde ich mich als ein ungerechter Sünder, der ich nun mal bin, über einen heilig und vollkommen gerechten Gott stellen/erheben.
Sündiges Geschöpf vs allmächtiger Schöpfer…wer dabei den kürzeren ziehen wird, ist denke ich klar. Das muss uns bewusst sein, wenn wir in solcher Haltung geraten! Das selbe hat doch auch der Hiob getan und schaut, wie sich der Herr ihm in Worten offenbart hat. Dem Hiob sind schreckliche Dinge wieder fahren, obwohl er vor Gott (wie es die Bibel sagt) gerecht vor Gott gewandelt ist und dennoch hat Gott die ganzen Katastrophen in seinem Leben zugelassen. Wir kennen den Grund nicht dafür, denn Gott äußert sich dazu nicht, aber sehr wohl zeigt Gott dem Hiob auf, wie hoch erhaben seine Wege, sein Tun (ect.) sind und das sich Hiob vor dem Herrn zu demütigen hat. Auch wenn wir vieles nicht verstehen, wollen wir nicht an Gottes Güte und Gerechtigkeit zweifeln! Vielleicht, wenn der Herr es für gut hält, wird er uns darüber Aufschluss geben, wie es recht zu verstehen ist und wenn er das nicht aus seiner Weisheit heraus tut, dann handelt Gott auch richtig und wir wollen ihm da nicht Misstrauen, sondern dann erst recht vertrauen. Dazu möchte ich jeden, der das hier liest, ermutigen. Ja, ich selber kann davon persönlich ein Liedchen singen, wie oft ich gegenüber dem Herrn rebellisch und sauer wurde, weil ich entweder etwas nicht verstanden habe, oder etwas unbedingt wissen wollte, oder es meinte zu verstehen, aber ich Gott angeklagt habe, weil es aus meiner Sicht nicht recht war wie er handelt, oder gehandelt hat. Ich möchte nun versuchen, ALLES dem Herrn im Vertrauen und in der friedlichen Gelassenheit abzugeben und immer daran zu denken, egal was ist -> DER HERR IST IMMER GUT und er tut niemals etwas ungerechtes! Sonst wäre er nicht Gott.
Alles Liebe vom Herrn, wünsche ich jeden

Daya sagt:

Ich verstehe deine Meinung komplett. – Ich bin derselben Meinung wie du. Nun ich habe einige unschöne Dinge gelesen über Gott. Einerseits ist mir natürlich bewusst dass Gott auch zornig werden kann aber mir war nicht klar dass er so sauer werden kann und Usa gleich das Leben nimmt.

Dani sagt:

Hallo Gina
Ich habe mich in grösseren zeitlichen Abständen mehrmals mit dieser Stelle im zweiten Buch Samuel konfrontiert. Wie du auch schreibst, verstehe ich Gottes Zorn hier nicht wirklich. Doch inzwischen kam mir noch ein anderer Gedanke. Die Menschen rund um dieses Geschehen interpretierten Usa’s sofortigen Tod nach dem Berühren der Bundeslade als zorniges Herunterfahren und Eingreifen Gottes. Jedoch steht in der Bibel auch geschrieben, dass Gott zwischen den Cherubimen auf der Bundeslade präsent sei, seine Heiligkeit dort inmitten des Volkes Israel ruht.
Könnte es deshalb auch sein, so frage ich mich, dass Gott und seine heilige Energie die Bundeslade quasi „aufgeladen“ haben? So dass bei unsachgemässer Berührung der Lade diese Energie den Berührenden schlicht vom Erdboden wegfegt(e). Vorstellen kann man sich das z. B. wie eine heftige elektrostatische Entladung. Nur die designierten Träger der Lade waren geschützt, indem sie die Lade sachgemäss mit den beiden dafür vorgesehenen Stangen trugen. Die Stangen durften ja auch nicht aus den Ösen herausgezogen werden. Auch das spricht m. E. für ein vorhandenes Energiefeld, wie immer das auch beschaffen ist bzw. war…

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