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Wenn ein Vogel geboren wird und so langsam heranwächst, ist die Mutter rund um die Uhr im Nest und sorgt für den kleinen Jungen. Doch irgendwann kommt der Zeitpunkt, da muss der Kleine lernen zu fliegen und selbstständig zu werden, um für sich selbst sorgen zu können. Da der kleine Vogel niemals allein aus dem Nest hüpfen würde, um sich in die unendliche Tiefe zu stürzen, gibt die Mutter ihm einen Schubs, so dass der kleine Vogel aus dem Nest fällt.
Er selbst versteht wahrscheinlich grad gar nicht, was mit ihm geschieht. In Sekundenschnelle zieht in seinem Inneren wahrscheinlich sein Leben wie ein Film gerade vorüber. Doch bevor der Kleine lieblos auf den Boden aufklatscht, kommt die Mutter herangeeilt und fängt den Kleinen wieder auf. Dieses Ereignis wird die Mutter immer wieder wiederholen, bis der Kleine gelernt hat, seine Flügel zu benutzen, um zu fliegen.
Wir sind wie ein Vogel
Ich denke, oft sind wir nicht anders in unseren Leben.
Hocken wir nicht auch viel lieber zu Hause in unserem Nest, in unserer gewohnten Umgebung?
Wir sind von Grund auf bequem und gemütlich und vermeiden lieber ein abenteuerliches Leben. Doch dafür sind unsere Gaben und Fähigkeiten, die wir in uns tragen wie der Vogel das Fliegen, zu schade, um nicht genutzt zu werden. Und das weiß Gott!
Deswegen verpasst er uns oftmals einen Schubs und stößt uns aus dem Nest , damit wir lernen, unsere Gaben einzusetzen. Auch wenn wir nicht wissen, wie es geht. Er wird es uns beibringen! Und wenn wir es noch nicht können, wird er uns auffangen, bevor wir auf dem Boden aufklatschen. Aber er wird uns immer wieder einen Schubs geben, damit wir irgendwann von selbst lernen, unsere Gaben anzuwenden.
Gott fragt dich nicht, ob du dafür bereit bist. Er tut es einfach.
Gott schmeißt mich aus dem Nest
Ich erlebe in meinem Leben gerade genau dieses Phänomen. Davon möchte ich erzählen:
Meeting Jesus habe ich damals allein gegründet und eine lange Zeit auch alleine geführt. Mittlerweile sitzen 5 Leute ehrenamtlich an dieser Plattform und ich leite das Ganze. Auf einmal habe ich ein Team um mich herum, was ich leiten darf. „Dabei kann ich das doch gar nicht“, denke ich.
Es gibt Phasen, wo ich sehr überfordert bin, einfach weil ich noch nicht gelernt habe, wie ich ein Team zu leiten habe. Doch Gott glaubt an mich. Er schubst mich immer wieder aus meinem warmen, geliebten Nest und bringt mir bei, wie ich „fliege“. Und wenn es nicht klappt, fängt er mich vorher auf.
Doch lieber möchte ich in die Hände des Herrn fallen, denn seine Barmherzigkeit ist groß. Lass mich nur nicht in die Hände von Menschen fallen! (vgl. 2. Samuel 24, 14 – Neues Leben)
Gott hat mich aus dem Nest geschmissen. Ich konnte nicht leiten. Ich musste und muss das lernen. Gott erzählte mir nicht erst, wie das ging oder wartete, bis ich bereit dazu war. Nö! Er schmiss mich aus dem Nest und ich musste anfangen zu leiten.
Und nun bin ich dankbar, dass ich das „fliegen“ lernen durfte und auch immer noch lerne. Denn wenn ich jetzt auf mein Team schaue, freue ich mich darüber. Und Gott hat dazu den Grundstein gelegt. Er hat mir Leute an die Seite gestellt und bringt meine Gaben und Fähigkeiten zum Vorschein.
Ich möchte dich dazu ermutigen, dass du aus deinem Nest springst und dir von Gott zeigen lässt, was in Dir steckt! Denn du hast so tolle Eigenschaften in Dir, mit denen Gott etwas in dieser Welt bewegen will. Fang an zu fliegen!
Kommentare zu: Das Nest verlassen
Ich kenne das Gefühl..
Ich habe vor zwei Wochen mein FSJ angefangen, bei einer Missionsorganisation. Vorher waren wir zwei Wochen auf einer Einsteigerkonferenz, bei der auch alle Neueinsteiger für die Mission dabei waren.
Ich hab mir vorher nie groß Gedanken über Mission gemacht, weil ich der Meinung war, dass ich dafür nicht geeignet bin. Deswegen mach ich auch ein FSJ. Aber seit dieser Konferenz bekomm ich den Gedanken nicht mehr aus meinen Kopf zu missionieren und das fühlt sich an wie aus dem Nest geworfen zu werden, was ich mir über Jahre hinweg aufgebaut habe.
Wow, liebe Sarah, dass hört sich doch toll an, oder nicht!?