Es gibt Zeiten im Leben, da verstehen wir einfach nicht, warum die Dinge so laufen, wie sie laufen. Da öffnet Gott die eine Tür und du bist felsenfest davon überzeugt, dass du diese Aufgabe nun tun sollst und im nächsten Moment haut er dir die Tür wieder vor deiner Nase zu. Immer erst später erkennt man einen tieferen Sinn dahinter.
So oder so ähnlich sieht es auch die Beddi:
Um das mal zu veranschaulichen was genau Beddi und auch ich damit meinen, möchte ich eine kleine Story aus meinen Leben erzählen:
Vor einer Weile schon hatten wir die Idee bekommen, unsere Artikel irgendwie in eine handfeste Form zu bringen. Mir ist schon lange aufgefallen, dass für mein Geschmack im christlichen Bereich sehr wenig für Jugendliche angeboten wird. Ich fand das immer sehr schade, denn ich war und bin immer noch jemand, der gerne etwas liest, was einfach gehalten ist, sowohl von der Sprache als auch alles drum herum, sonst verliere ich schnell die Lust an dem Produkt.
Ich sag mal die „Erwachsenen“ Produkte gaben mir nie das was ich suchte und brauchte, weil ich es auch oft nicht verstand. Irgendwie dachte ich dann, dass ich bestimmt nicht die einzige auf diesen Planeten bin, der es so geht und deswegen wollte ich unbedingt etwas dagegen machen.
Die Flyer erschienen mir erstmal als passende Lösung, welche sich auch umsetzen lassen müsste und nicht unbedingt die Zeit und den finanziellen Rahmen sprengen sollte. Ich war mir auch felsenfest sicher, dass das in Gottes Augen das „Richtige“ war und es an der Zeit ist.
Schnell bemerkten wir, dass sich die Sache schwieriger gestaltete, als angenommen. Zum einen sind wir nicht sonderlich begabt darin, einen Flyer jugendlich und ansprechend zu gestalten, zum anderen kostete der Flyerdruck für unsere finanziellen Mittel einfach zu viel. Aber davon sollten wir uns nicht unterkriegen lassen.
Wir kannten zwei Leute, die wir baten uns für jeweils einen Bereich zu unterstützen. Das Interesse beider war sehr groß, doch leider sagten dennoch beide aus unterschiedlichen Gründen ab. BÄM. Da war die Tür zu, aber sowas von.
Uns fiel keine andere Lösung ein, als das Projekt „Flyer“ auf Eis zu legen. Ich war schon sehr enttäuscht, da ich davon überzeugt war, Gott richtig verstanden zu haben.
Ein Jahr später waren wir bei dem einen zu einem Gespräch eingeladen. Nach dem Gespräch kam er auf uns zu und fragte uns, ob Meeting Jesus noch läuft und ob die Sache mit den Flyern noch steht. Er würde, die Sache gern finanziell unterstützen. Wir waren verblüfft, weil wir mit solch einer Anfrage nicht gerechnet hatten. Wir stimmten zu, doch die Gestaltung blieb weiterhin offen. Wie würde sich das wohl regeln lassen!?
In der gleichen Woche trafen wir auch unsere andere Bekannte und wir kamen ins Gespräch. Die Flyersache hatten wir gar nicht mehr auf dem Schirm. Als auch sie auf uns zu kam und fragte, ob wir immer noch jemanden suchen und ob sie das machen könne, waren wir völlig perplex.
Erst waren wir uns so sicher, dass wir Gott verstanden hatten und das machen sollten, dann schlägt er uns die Tür vor der Nase zu und jetzt gehen sie beide plötzlich wieder auf. Erst später sollten wir kapieren, dass es gut so ist, wie es war.
Warum? Wären die beiden Türen offen geblieben, wäre es glaube ich ein Desaster geworden. Denn damals hatten wir nur die Druckkosten auf den Schirm. Das die Flyer aber auch irgendwo eingelagert werden müssen und verschickt werden und somit Versandkosten und Verpackungskosten verschlingen, war uns ganz und gar nicht bewusst. Wir hätten diese ganzen Kosten gar nicht tragen können.
Erst ein Jahr später waren auch unsere Finanzen soweit, dass wir dieses Projekt stemmen konnten. Wir haben eingesehen, dass Gott einfach den besseren Plan über unser Leben hat. Wir hatten ihn in sofern verstanden, dass wir das Projekt angehen sollten, aber es sollte eben noch nicht sofort umgesetzt werden und da haben sich unsere Ohren vor lauter Vorfreude auf das Projekt verschlossen.
Früher war Jesus nicht anders. Es gibt eine Geschichte in der Bibel, die sich mit diesem Thema befasst.
Später, nach der Überfahrt über den See, bemerkten die Jünger, dass sie vergessen hatten, Brot mitzunehmen. »Seht euch vor!«, warnte Jesus sie. »Nehmt euch in Acht vor dem Sauerteig der Pharisäer und der Sadduzäer.« (Matthäus 16, 5-6)
Für mich würde das nun heißen, dass etwas mit dem Sauerteig nicht gut wäre. Vielleicht ist er schlecht und man sollte ihn besser nicht essen!? Oder bemängelte Jesus vielleicht, dass die Jünger kein Brot mitgenommen hatten? So oder so ähnlich wäre mein erster Gedanke gewesen…
Sie meinten, er hätte das gesagt, weil sie kein Brot mitgenommen hatten. (Matthäus 16, 7)
… und die Jünger dachten ebenfalls so. Allerdings hatte Jesus etwas anderes gemeint. Man muss dazu wissen, dass Jesus früher immer gern in Bildern geredet hat, dass bedeutet, dass er quasi etwas erklärt hat, was sich vergleichen lässt, mit dem was er eigentlich aussagen wollte. Dadurch ist es nicht immer ganz einfach Jesus zu verstehen.
Weil Jesus weiß, wie wir Menschen denken, gibt er uns manchmal einen kleinen Schubser, damit wir unsere Köpfe anschalten und checken, was Jesus und wirklich sagen will.
Jesus wusste, was sie dachten, deshalb sagte er: »Euer Glaube ist so klein! Warum sorgt ihr euch ums Essen? Werdet ihr es denn nie begreifen? Denkt doch an die fünftausend Menschen, die ich mit fünf Broten satt gemacht habe, und an die Körbe voller Brot, die danach noch übrig blieben! Und denkt an die viertausend, die ich mit sieben Broten satt gemacht habe. Auch da blieb so viel übrig! Wie könnt ihr nur auf den Gedanken kommen, dass ich vom Essen gesprochen habe? Ich sage es noch einmal: `Nehmt euch in Acht vor dem Sauerteig der Pharisäer und der Sadduzäer.´« Da begriffen sie endlich, dass er nicht von Sauerteig oder Brot gesprochen, sondern die falschen Lehren der Pharisäer und Sadduzäer gemeint hatte. (Matthäus 16, 8-12)
So klappt es dann, dass wir Jesus verstehen. Die Jünger haben erst gerafft, was Jesus von ihm wollte, als sie über den Sinn und nicht über den Wortlaut nachgedacht haben.
Man könnte denken, warum macht Jesus es den Jüngern oder auch uns so schwierig ihn zu verstehen? Warum kann er nicht einfach Klartext reden, anstatt um den heißen Brei zu reden?
Jesus macht nichts ohne Grund und ich denke, dass gehört dazu. Ich schätze, dass er uns nicht einfach alles aufs Butterbrot schmieren will, sondern das wir selber denken und unsere Köpfe einschalten. Wozu hat Gott uns schließlich ein Gehirn gegeben? Damit wir lernen. Gott will uns manchmal einfach nur herausfordern!
Genauso, wie das Weltall viel größer als die Erde ist, genauso sind auch die Dimensionen, in denen ich denke, viel größer als bei euch. Meine Gedanken sprengen eure Vorstellungen. (Jesaja 55, 9)
Denk mal darüber nach, in welchen Bereichen Jesus dich herausfordert, deinen Kopf anzuschalten!?