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Ich hab ja ein Problem damit, wenn es in irgendwelchen Gruppen heißt: „Wir beten jetzt!“. Dann wird der Reihe nach laut gebetet und ich bleibe immer stumm. Ich kann das nicht. Alle reden immer so hoch theologisch. Hauptsache, es hört sich gut an.
Ich habe immer das Gefühl, die Leute um mich herum, erwarten jetzt von mir, dass ich auch anfange laut zu beten. Druck, Zwang und Furcht – alles macht sich jedes Mal in mir breit. Bis irgendwann das erlösende „Amen“ kommt und ich es überstanden habe.
Es ist ein bisschen vergleichbar mit einer Prüfung in der Schule. Der Lehrer erwartet von dir die richtigen Antworten und wenn du sie nicht geben kannst, wird einem heiß und kalt zu gleich. Man fühlt sich schlecht, weil man nicht abliefern konnte.
Ich mache mir mehr Gedanken darüber, ob die Leute mein Gebet jetzt gut finden oder nicht. Deshalb bete ich nicht laut. Ich glaube, viel zu oft wird aus dem Gebet eine große Sache gemacht und man schaut darauf, ob man andere beeindrucken konnte. Klang ich gut oder besonders heilig?
Ich bin lieber alleine und bete dann, wenn ich es auf dem Herzen habe und nicht, weil ich es jetzt muss. Ich glaube, Gott mag es einfach, wenn ich mich mit ihm unterhalte, so wie mit einem Freund. Mit einem Freund redet man doch auch nicht komplett anders und in einem anderen Ton als sonst.
Bleib einfach so wie du bist und verstell dich nicht! Gott möchte mit dir leben und keine inszenierte Show von dir sehen.
Einen gesegneten Tag noch,
die Gina – Bloggerin, Autorin und vor allem Christ