Zwei unterschiedliche Menschen: Einer, der eine große Präsenz hat und vorbildlich ist, und eine, die eher als Abschaum gilt und abwertend behandelt wird.
Die Rede ist von Simon (einem Pharisäer) und einer Sünderin, um es fromm auszudrücken…!
Jesus wurde eines Tages von Simon eingeladen, um gemeinsam zu essen. Er freute sich und folgte der Einladung.
Einer der Pharisäer lud Jesus zum Essen in sein Haus ein. Jesus nahm die Einladung an und setzte sich zu Tisch.
(Lukas 7, 36)
Eine Frau kam ebenfalls in das Haus und rannte in das Zimmer, in dem Jesus saß. Sie hatte gehört, dass sich Jesus dort aufhielt und brachte ein sehr teures Geschenk mit. Sie kniete sich vor ihm nieder, weinte, trocknete ihm die Füße, küsste sie und cremte sie mit ihrem Geschenk ein.
Eine Frau aus dem Ort, die für ihren unmoralischen Lebenswandel bekannt war, erfuhr, dass er da war, und brachte ein Gefäß mit kostbarem Salböl. Sie kniete vor Jesus nieder und weinte. Ihre Tränen fielen auf seine Füße, und sie trocknete sie mit ihren Haaren. Dann küsste sie ihm wieder und wieder die Füße und salbte sie mit dem Öl. (Lukas 7, 37-38)
Die meisten würden wohl mehr zu Simon halten als zu der Hure. Denn Simon hat schließlich eine „reine Weste“. Doch Jesus tickt da anders. Denn er kennt die Herzen beider Personen und er steht ganz klar zu der Hure! #ernsthaft?
Ja, ernsthaft! Jesus verurteilt sie nicht oder macht sie nieder. Er behandelt sie nicht wie Dreck, sondern begegnet ihr mit Liebe. <3
Simon ist wütend und versteht die Welt nicht mehr. Denn nach seiner Auffassung, müsste Jesus doch checken, mit wem er es da zu tun hat!?
Als der Gastgeber sah, was da vorging und wer die Frau war, sagte er sich: „Das beweist, dass Jesus kein Prophet ist. Wäre er wirklich von Gott gesandt, dann wüsste er, was für eine Frau ihn da berührt. Eine Sünderin!“ (Lukas 7, 39)
Deshalb erklärt er Simon, warum er zu der Hure steht.
„Simon, ich will dir was erzählen“, unterbricht Jesus seine Gedanken. „Ja, ich höre zu, Meister“, antwortet Simon. „Ein reicher Mann hatte zwei Leuten Geld geliehen. Der eine Mann schuldete ihm fünftausend Euro, der andere fünfhundert. Weil sie aber zum festgesetzten Termin das Geld nicht zurückzahlen konnten, erließ er beiden die Schulden. Welcher der beiden Männer wird ihm nun dankbarer sein?“ Bestimmt der, dem er die größte Schuld erlassen hat“. antwortet Simon. „Du hast Recht“, bestätigt ihn Jesus. Dann blickt er die Frau an und sagt: „Sie diese Frau, Simon! Ich bin in dein Haus gekommen, und du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben, was doch eigentlich selbstverständlich wäre. Aber sie hat meine Füße mit ihren Tränen gewaschen und mit ihrem Harr getrocknet. Du hast mich nicht mit einem Bruderkuss begrüßt. Aber diese Frau hat immer wieder meine Füße geküsst. Du hast meine Stirn nicht mit Öl gesalbt, während sie dieses kostbare Öl sogar über meine Füße gegossen hat. Ich sag dir: Ihr große Schuld ist vergeben; sonst hätte sie mir nicht so viel Liebe zeigen können. Wem wenig vergeben wird, der liebt auch wenig.“ (Lukas 7, 40-47)
Krass! Stell du dir mal vor, du wirst von einem Freund eingeladen und dann wirst du gar nicht wirklich beachtet. Du wirst nicht anständig begrüßt, man nimmt dir nicht die Jacke ab und bietet dir nichts zu trinken an. Da würdest du dir sicherlich auch ziemlich doof vorkommen, weil dir dein Gastgeber quasi das Gefühl vermittelt, dass du eigentlich gar nicht willkommen bist.
Die Hure, deren Ruf nicht wirklich gut ist, tut genau das Gegenteil (was man eigentlich von Simon erwartet hätte). Sie war nicht eingeladen, dennoch kümmert sie sich um Jesus, als wäre sie die Gastgeberin. Sie begegnet ihm mit Liebe – im Gegensatz zu Simon, der sehr distanziert ist. Das tut er, weil er eher jemand ist, der alles analysieren muss. Die Frau dagegen hat Gottes Liebe entdeckt und weil sie diese in ihrem Herzen hat, kann sie diese auch weitergeben.
Wir können andere Menschen nur lieben, wenn wir selbst schon einmal Liebe bekommen haben.
Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. (1. Johannes 4, 19)
Und diese Liebe bekommen wir von Gott! Wir müssen einfach seine Liebe für uns annehmen, erst dann können wir sie weitergeben.
Wenn du dich mehr damit beschäftigen möchtest, wie man Liebe weitergeben kann oder ob es besser ist wie Simon bzw. die Hure zu handeln, dann kannst du dich in diesen Beiträgen durchklicken…