Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten. Dies gilt für alle, die Gott nach einem Plan und Willen zum neuen Leben erwählt hat.
Römer 8,28
Ich konnte nicht anders: 'Junge Frau, dass ist jetzt sicher Hart für Sie, aber: Können Sie ihren Suizid soweit herauszögern, dass Sie vorher noch den Scheck ausgleichen?'. Ich schaute zu meiner Frau rüber, und ihr Blick war fassungslos. Ist das nicht dämlich? Es ist das absolut falsche. Schlimmer kann man doch nicht handeln oder?
Oliver Lippert am 19. Februar 2013 / Erlebt / Schlagworte: , , , ,

Adrian Plass-Abend – Vorurteile fehl am Platz

Ich mag keine Vorurteile. Ich mag auch Menschen nicht, bzw. kann sie nicht nachvollziehen, die sofort beim Anblick einer Sache ein (Vor)Urteil fällen.

Meine Frau besorgte Karten für einen Adrian Plass-Abend bei uns in der Nähe.
Was genau dort passiert, wusste ich nicht, aber wir Reden hier über einen der größten christlichen Autoren… so schlimm kann es ja nicht werden.

Wir sitzen also und warten, dass das Vorprogramm endet, dann kommt ein alter, grauer, leicht dicklicher Mann mit einem Dolmetscher auf die Bühne…  „Naaa toll“, dacht ich mir: „auf in einen langweiligen Abend“…

Erinnert ihr euch noch an den ersten Absatz zum Thema Vorurteile und so? Die Leute mit solchen Aussagen sind meistens die Schlimmsten :P

Gott hat meiner Meinung nach eine Art Arschtritt-Effekt. Adrian Plass spricht die ersten ein- oder zwei Sätze und ich schmeiße mich vor Lachen schon voll weg.

Dieser alte, graue, leicht dickliche Mann spricht die nächsten 45 Min nur über sein Leben. Was sich jetzt eventuell langweilig anhört, ist eine äußerst spannende Angelegenheit.

Diese 45 Minuten voller christlicher Erfahrungen, voller englischem Humor und voller Normalität tuen mir richtig gut. Wir haben ein Buch von ihm gekauft, ich denke in einigen Artikeln werden Texte daraus erwähnt werden, denn alleine diese 45 Minuten haben viel in mir bewirkt.

Anhand eines Beispieles möchte ich noch einen Vorgeschmack geben und einfach jedem Empfehlen, einen Abend mit Adrian Plass zu besuchen:

Meine Frau und ich lieben es, für andere Menschen zu beten. Kennt ihr das? Jemand erzählt einem anderen, was so für Probleme anliegen und schildert was daran so störend ist.

Dieser andere fängt dann (wohlgemerkt in einer ganz anderen Tonlage) an zu beten. Er betet für alle diese Probleme, also eigentlich macht er nichts anderes als nochmal alles zu wiederholen… für den Fall, dass Gott nicht richtig zugehört hat.

An einem Abend haben meine Frau und ich in der Gemeinde angeboten, für die Probleme anderer zu Beten. Wir beschlossen, an diesem Abend erst etwas zu sagen, wenn wir überzeugt waren, dass es wichtig ist, eben dies zu sagen. Damit wir eben nicht so tun, als würde Gott nicht richtig zuhören.

Das schaut dann so aus, dass wir drei Stühle aufstellen, im Dreieck quasi, meine Frau und ich sitzen dann da und jeweils eine Person kann zu uns kommen.

Es kam dann eine junge Frau. Sie sah nicht gut aus. Sie war sehr stark Suizid-gefährdet. Wir saßen dann so im Kreis und nichts geschah. Ich schaute nach einer Weile zu meiner Frau rüber und sie zuckte nur mit den Schultern. Wir fühlten uns nicht aufgefordert, etwas zu sagen.

Ich überlegte dann: „Das ist doch schrecklich… wir lassen diese Frau hier sitzen ohne etwas zu sagen. Wir helfen ihr nicht. Diese Frau wird sich Umbringen, nur weil wir gesagt haben, dass wir schweigen, bis wir überzeugt sind, etwas sagen zu müssen…“. Wieder eine Weile später schaute ich die Frau genauer an -wir schwiegen immer noch-, diese Frau kannte ich irgendwoher. Das Gesicht kam mir bekannt vor.

Dann fiel es mir ein: Vor einer Woche ungefähr, hatte ich einen Büchertisch in der Gemeinde. Diese Frau kaufte einen Stapel an Büchern um sie in der Verwandschaft zu verschenken. Sie bezahlte mit einem Scheck. Ich überlegte eine Weile und dann kam mir ein erschreckender Gedanke: „Wäre es nicht dumm, wenn diese Frau sich umbringt, ohne den Scheck zu bezahlen?“. Ich verwarf diesen dreißten Gedanken sofort wieder und blieb weiter stumm.

Dieser Gedanke ging mir aber nicht aus dem Kopf heraus. Ich konnte nicht anders: „Junge Frau, dass ist jetzt sicher Hart für Sie, aber: Können Sie ihren Suizid soweit herauszögern, dass Sie vorher noch den Scheck ausgleichen?“. Ich schaute zu meiner Frau rüber, und ihr Blick war fassungslos. Ist das nicht dämlich? Es ist das absolut falsche. Schlimmer kann man doch nicht handeln oder?

Einige Tage später bekamen wir Post. Ein Brief von eben dieser Frau. Sie schrieb in diesem Brief, dass es ihr wieder Besser ging. Die Wolken, die ihr Leben verfinsterten, haben sich gelichtet… aufgrund dieser Frage!!! Sie war so fassungslos erschüttert, dass jemand so krass denkt, dass ihre einzige Reaktion darauf nur ein Lächeln sein konnte. Dieses Lächeln hat sie verändert.

(Adrian Plass – frei wiedergegeben)

Wahnsinn. Krass. Ich saß in der Kirche, in der Adrian Plass den Abend veranstaltete und wusste nicht was ich denken sollte. Was für ein gieriger Gedanke. Aber anscheinend genau das Richtige in dieser Situation.

Adrian hat noch einige Geschichten und Erlebnisse erzählt, das war echt spannend. Im zweiten Teil des Abends konnten noch Fragen an Adrian gestellt werden.

In diesem Sinne hoffe ich, euch vielleicht auf einen neuen Autor gestoßen zu haben. Wie gesagt: Zu dem Buch wird es eventuell noch ein paar Anmerkungen geben.

Empfehlung
AutorAdrian Plass
Preis14,95 €
Beschreibung
Es ist kein gewöhnlicher Kampf, den Adrian Plass in seinem neuen Buch beschreibt. Die Grenze zwischen den befeindeten Parteien verläuft nicht zwischen Ländern und Nationen, sondern mitten durchs Herz jeder Gemeinde und der Gläubigen: Es ist der Kampf zwischen toten Traditionen und authentischer Nachfolge, zwischen kalter Religiosität und echter Freundschaft mit Gott. In gewohnt humorvoll-satirischem Stil entlarvt Plass fromme Götzen und aufgesetzte christliche Verhaltensweisen. So hilft er dem Leser, sein Doppelleben aufzugeben und zu einem authentisch-unbeschwerten Nachfolger zu werden. Wir sind nicht berufen, wunderbare Christen zu sein, sondern gehorsame Versager.

Über Oliver Lippert

Oli - jung und spontan - IT-Freak - hat ein eigenes Gewerbe im Bereich Webentwicklung, -hosting und -management - hilft bei Meeting Jesus - verheiratet. Schreib ihm ruhig.
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