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Manchmal geht mir die Perspektive verloren. Mir ist dann einfach nicht bewusst, was ich alles schon gemacht habe oder was anderen Leuten, diese Seite bedeutet. Sie erzählen mir, dass sie es toll finden, was ich tue. Das ist ein tolles Lob, aber oft denke ich mir: „Ich mache doch nichts Außergewöhnliches. Ich schreibe halt meine Gedanken auf und was ist daran jetzt toll?“
Oft sehe ich einfach nur die negativen Dinge. Die Dinge, die andere natürlich nicht sehen oder auch nicht mitbekommen sollen. Ich sehe die Herausforderungen in meinem Alltag, die keiner sieht, höchstens mein Mann. Und von diesen Gedanken lasse ich mich viel zu oft steuern. So kommt es, dass ich dann oft schlecht drauf bin.
Mein Mann und viele andere sind da anders. Die sehen die ganzen tollen Dinge, die passieren. Sie legen ihren Fokus auf die ermutigenden Dinge, die am Tag passieren. Das Schöne, das täglich wartet, darauf konzentrieren sie sich. Manchmal beneide ich meinen Mann und andere dafür, dass sie das können. Mir fällt das immer wahnsinnig schwer und ich muss mir immer in den Arsch treten, dass ich daran denke, auch mal die Perspektive zu wechseln.
Heute habe ich passend zu diesen Gedanken eine Geschichte gelesen, die genau das beschreibt.
„Ein Freund des brasilianischen Dichters Olavo Bilac traf ihn auf der Straße und fragte ihn: „Bilac, ich möchte meine kleine Farm verkaufen, die du so gut kennst. Ich mag nicht mehr Farmer sein. Kannst du bitte für mich eine Anzeige für die Zeitung schreiben?“ Bilac stimmte zu und schrieb: „Zu verkaufen: Schöner Besitz, wo Vögel in der Morgendämmerung im ausgedehnten Wald singen, zweigeteilt durch das klare und sprudelnde Wasser eines grossen Flusses. Das Haus wird umflutet von der aufgehenden Sonne, es bietet am Abend auf der Veranda ruhigen Schatten.“ Einige Zeit später traf der Dichter seinen Freund und fragte ihn, ob er den Besitz verkauft habe. Der erwiderte: „Ich habe meine Meinung geändert. Als ich las, was du geschrieben hattest, wurde mit bewusst, welche Schätze ich besitze.“ (Leo Bigger, Esther, S.116)
Was ist deine Perspektive? Das ist hier die Frage. Ich darf hin und wieder in den Genuss kommen, mir anzuhören, was ich alles tue oder getan habe. Ab und an darf ich es sogar lesen und dann sitze ich fassungslos da und denke: „Ehrlich? Das bin ich? Das habe ich gemacht? – Krass!“. Das sind dann die Momente, wo ich so eine mega Ermutigung erfahren darf. Da packt mich dann so eine gewaltige Energie an Ehrgeiz und Kraft, dass ich eine unglaubliche Lust bekomme weiterzumachen.
Ich hoffe es kommt schriftlich rüber, was genau ich meine, ohne eingebildet zu wirken. Mir ist es wichtig, dir zu zeigen, dass es oft darauf ankommt, ob wir uns auf das Positive oder auf das Negative konzentrieren. Wenn du so bist, wie ich, dann möchte dich dazu ermutigen, die negativen Gedanken wegzutreten! Entscheide dich gegen Stress und Sorgen! Versuche das Schöne zu sehen! Ich glaube dir, wenn du sagst, dass es nicht einfach ist. Denn so oft fühle ich mich selbst in dieser Lage.
Aber ich habe auch schon oft gesehen, dass das Leben schöner ist, wenn man das Positive im Blick hat und das ermutigt, immer wieder zu versuchen, den Blick zu ändern.
Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken, denn sie entscheiden über dein Leben! (Sprüche 4, 23)
Worauf richtest du deinen Blick?
Einen gesegneten Tag noch,
die Gina – Bloggerin, Autorin und vor allem Christ
Kommentare zu: Ich mache doch nichts Außergewöhnliches
Liebe Gina. Ich finde es gut, dass Du immer wieder auch offen zu Deinen Schwächen stehst und bin überzeugt, dass Du damit eine große Ermutigung für viele Leute bist. Denn immer noch halten viele Menschen ihre Schwächen im Verborgenen und es gibt genug Leute die denken, nur sie seien schwach ….. Außerdem können nicht alle Menschen gut schreiben oder auch so sehr kreativ zeichnen wie Du. Ildiko von Kürthy sagte neulich in einem Interview, sie könne „nur“ Sprache. Das fand ich stark. Denn, selbst wenn sie „nur“ Sprache kann, sie setzt ihr Talent ein und ist richtig erfolgreich damit. Eine rundum sympathische Frau. Du brennst für Jesus. Auch das ist nicht selbstverständlich. Ich kann nur sagen: Weiter so. Und das mit dem halb vollen oder halb leeren Glas … das scheint einem auch irgendwie mit in die Wiege gelegt zu sein. Gut ist es, wenn man nicht in seiner Komfortzone stecken bleibt und anerkennt, dass man da ein Defizit hat. Denn nur so kann man sich nach der anderen Position immer wieder neu ausstrecken. In diesem Sinne, auf viele schöne Momente, die Dir gegönnt seien. Bleib dankbar. Sandra
Ich muss sagen, echt sehr cool was Du da so schreibst. Gefällt mir richtig gut. :)
Danke, freut mich zu hören