Podcast: In neuem Fenster abspielen | Download
„Wie geht es dir?“ – „Gut, und selbst?„.
Wer kennt diese Phrase nicht aus seinem Alltag? „Gut“ ist so oft eine Antwort auf diese Frage, doch beschreibt sie so wenig, wie wir uns wirklich fühlen. Woran liegt es, dass wir immer mit „Gut“ antworten?
Ist es, weil wir nicht wissen, wie wir unsere Gefühle sonst zum Ausdruck bringen können? Kennen wir keine Wörter, die das Gefühl beschreiben? Oder ist es, weil das „Gut“ besser in den Smalltalk rein passt?
Wir labern die Leute nicht zu, mit Sachen, dass das Leben gerade genial ist. Was auch nur ein Vorsatz ist, dafür, nicht über die unschönen Dinge sprechen zu müssen. Wir machen uns vor, dass es einfacher ist, „Gut“ zu antworten, damit die Leute denken, man hätte sein Leben im Griff. Doch manchmal gibt es Leute, die sehen, dass es nicht so ist.
Wenn es beschissen läuft, denken wir oft: „Gut, dass die Leute nicht wissen, wie es uns gerade geht!“. Also heißt es: „Mir geht es gut!“. Eigentlich ist das total doof, weil wir nicht zu uns selbst stehen und den anderen anlügen. Und dennoch: Es ist doch einfacher, unangenehmen Gesprächen aus dem Weg zu gehen. „Ob der Gegenüber sich wirklich dafür interessiert, wie es mir geht? Vielleicht stellt er die Frage auch einfach nur so und ist froh wenn du „Gut“ antwortest!?“ Ja, solche Gedanken existieren hin und wieder in unserer Welt.
Die Frage die sich auch stellt: „Wollen die Leute die Wahrheit hören oder einfach nur ein „Es geht mir gut“?“ Was wäre, wenn man ehrlich antworten, sich total ausheulen und seine halbe Lebensgeschichte erzählen würde?
Fakt: Nächstenliebe
Also zum einen, sagt uns die Bibel, dass wir den Nächsten lieben sollen, wie uns selbst (vgl. Markus 12, 31). Das bedeutet, ich sollte mich vielleicht hinterfragen, ob ich es gut finden würde, wenn zu mir jemand „Gut“ sagt, obwohl das gar nicht stimmt und mich somit anlügt. Wenn ich es also schon nicht gut finde, wie würde es jemand anders finden, wenn ich mit „Gut“ antworte? Und das ne Lüge eine Sünde ist, dass muss ich wohl nicht weiter ausführen. ;)
Fakt: Ausdruck der Gefühle
Zum anderen, könnten wir mal darüber nachdenken, nicht mit „Gut“ zu antworten. Das bedeutet natürlich, wir müssen uns mit unseren Gefühlen auseinandersetzen. Wie fühle ich mich zurzeit wirklich? Welche Worte könnten meine Emotionen beschreiben?
Ich habe mich mal auf die Suche nach Wörtern gemacht, die mein „Gut“ zurzeit beschreiben:
abgeschnitten, allein, aufgewühlt, aus dem Gleichgewicht, ausgegrenzt, ausgenutzt, bedrückt, benachteiligt, beschämt, betrübt, deprimiert, distanziert, eifersüchtig, einsam, ermüdet, enttäuscht, feststeckend, gedemütigt, frustriert, geliebt, gesegnet, inspiriert, kalt, klagend, klammernd, kraftlos, krank, launisch, leer, leidend, misstrauisch, müde, nachdenklich, niedergeschlagen, nutzlos, pessimistisch, ruhelos, sauer, scheußlich, schmerzerfüllt, schmollend, schrecklich, schreiend, traurig, überrascht, ungeduldig, ungewiss, unterstützt, verärgert, verletzt, verschlossen, versteinert, weinerlich, zufrieden und zurückgestoßen.
Uff! Viele Wörter. Viele Beschreibungen. Da wäre ein „Gut“ schneller. Aber kann man das alles als „Gut“ zusammenfassen? Ich denke nicht. Ja, jedem jetzt so eine Liste aufzusagen, wie man sich fühlt, ist auch übertrieben, aber dennoch finde ich es wichtig, mal darüber nachzudenken, was wir dem anderen sagen und ob wir es auch wirklich so meinen!?
Wie sieht dein „Gut“ aus?
Wenn du magst, schreib mir gerne deine Liste an Emotionen!
Kommentare zu: „Wie geht es dir?“ – „Gut, und selbst?“.
Hallo ich bin Angela.sehr oft denke ich über dieses „Danke gut“ nach und wünsche mir ein ehrliches „Danke heute bin ich traurig und sehr müde“- was ist daran so schwer. Nur im Coaching Kurs „Zeit für Dich“ scheint das mühelos zu sein.
Hey Angela,
Ich glaube es fällt uns oft einfach schwer, über negative Dinge zu reden. Man will sich doch eher von der guten Seite zeigen und nicht zugeben müssen, dass es bei mir gerade Scheiße läuft. Und ich denke, es hat auch was mit Vertrauen zu tun. Ich will ja nicht jedem auf die Nase binden, wieso es mir schlecht geht. Aber man könnte dem ausweichen, indem man sagt, dass man nicht darüber reden möchte.
Danke Gina,
ich bin der Joachimund ich freue mich wie Gott seine geliebten Menschen gebraucht. Mach weiter so! Ich finde das wirklich gut.
Zu dem Thema,
Frag Dich ernsthaft mal ob die Frager wirklich wissen wollen wie es dem Anderen geht.
Für mich sind das „Zeitstehlfragen“.
Antworte mal zu jemanden „schlecht“. IdR Antwort; Wird schon wieder; mußt Du durch, Packst Du locker.
Oder: Ich ruf Dich mal an, bleib stark. Nächste Mal gehen wir einen Kafee trinken usw. use.
Passieren wird nichts….. Täter des Wortes sollten wir sein und Zeit nehmen für den der Hilfe braucht.
Gott segne uns alle und schenke uns Weisheit die Dinge so anzugehen wi erwill.
Seinen reichlichen Segen Dir liebe Gina,
Joachim
Helfen einem solche Antworten.
Noch schlimmer sind solche Fragen, die der Fragesteller sich bereits vorher selber beantworten könnte; Hoiii, bist Du auch da………
Fragt doch mal: Na was macht der Herr gerade mit Dir?
Hey Joachim,
Danke dir für dein Lob.
Das ist ein interessanter Gedanke von dir und durchaus richtig, wenn ich selbst darüber nachdenke. Ich kann das auf jeden Fall bestätigen, dass da immer solche Antworten kommen. Das war mir gar nicht so direkt bewusst.
Finde deine Lösung, dass wir uns Zeit nehmen sollten, für die Leute, sehr gut! Darüber sollten wir auf jeden Fall mal nachdenken. =)
Hallo
Mir geht es nicht so gut
Ich habe mein vertrauen zu Gott verlernt und zu mir
Ich erwarte er löst alle mein sorgen
und meine geldsorgen
Mit welchem Recht erwartest Du was von Gott????