Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten. Dies gilt für alle, die Gott nach einem Plan und Willen zum neuen Leben erwählt hat.
Römer 8,28
Tobi, du bist Musiker und machst christliche Musik mit christlichen Texten und Messages. Wie bist du zum Glauben gekommen? Was bedeutet dir dein Glaube im Alltag? Was inspiriert dich denn zu deinen Liedern? Was geht da in dir vor, wenn du so ein Lied schreibst? Und: Was möchtest du unseren Lesern noch als “Lebensweisheit” mitgeben?
Bild: Meeting Jesus
Gina am 23. Januar 2014 / Interview / Schlagworte: , , , , , , , ,

Tobias Hundt im Interview

Tobi, du bist Musiker und machst christliche Musik mit christlichen Texten und Messages. Wie bist du zum Glauben gekommen?

Puh, dass kann ich relativ leicht beantworten. Ich bin in einer gläubigen Familie aufgewachsen. Deswegen habe ich schon von klein auf, die Kirche/Freikirche kennengelernt. Da drin bin ich irgendwie aufgewachsen und dann hatte ich irgendwann ’ne Phase in meinem Leben, wo ich dann gemerkt hab: „Krass, eigentlich geh ich dahin, weiß das alles, aber irgendwie… mit meinem Leben hats ja nicht soviel zu tun“. Irgendwann kam dann ne Phase, wo ich dann überlegt hab, entweder mach ich das jetzt konsequent oder ich lass es halt ganz, weil so wie es zu der Zeit war, dass war nichts halbes und nichts ganzes. Dann war einfach so ein Punkt, wo ich mich „Gott sei Dank“ dafür entschieden hab.

Jetzt bist du Christ. Was bedeutet dir dein Glaube im Alltag?

Ist ne gute Frage. Da wirds dann eigentlich immer am spannendsten. Da kann man ja viel erzählen oder behaupten. Ich beschäftige mich gerade viel damit und versuch so ein bisschen für mich zu formulieren, auf was es denn eigentlich ankommt, was so der Kern des Ganzen ist!?

Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, wenn man unter all das, was Jesus sagt, was in der Bibel steht, dass was über ihn niedergeschrieben ist, wenn man darunter einen Strich macht, guckt was dabei rauskommt, dann ist es eigentlich, dass Gottes Reich jetzt begonnen hat.

Das ist für mich grad so voll das Thema, dass ich mich frage, wenn das wirklich die Hauptbotschaft von Jesus ist, so wie es auch schon Johannes der Täufer angekündigt hat, dass das Reich Gottes jetzt begonnen hat, der Himmel hat jetzt begonnen, alle Gleichnisse, die Jesus erzählt, dann muss man sich fragen: „Was heißt das denn?“.

Für mich ist das eigentlich der Inhalt oder soll der Inhalt meines alltäglichen Lebens sein. Ich stelle mir die Frage: „Was ist das Reich Gottes?“ und dann muss ich sagen: „Das Reich Gottes, was irgendwann kommt, da wirds keine Ungerechtigkeit geben. Das Reich Gottes, dass irgendwann in der Vollendung da ist, da wirds kein Neid, da wirds keine Morde, da wird es nichts Schlechtes geben, sondern alles ist Gut.

Es wird Gleichberechtigung geben, es wird keine Ausgrenzung mehr geben, es wird keiner benachteiligt werden und wenn Jesus sagt: „Das Reich Gottes hat jetzt begonnen“, dann heißt das für mich: „Mein Leben jetzt, mein Alltag, soll davon bestimmt sein, um Vorgeschmack zu haben von dem was von der Vollendung kommt. Dann wirds auf einmal relativ konkret und auch relativ simple, also dann merk ich auch, dass das Evangelium, oder dass, was Jesus von einem will, nicht so kompliziert ist, sondern das es eigentlich wirklich darum geht, so ein Zustand der noch nicht da ist, aber schon begonnen hat, irgendwie real zu machen.

Das heißt konkret: „Ich setz mich dafür ein, dass Gerechtigkeit auf dieser Erde irgendwie hergestellt wird und das kann ich natürlich nur im Kleinen, aber ich muss mich auf einmal mit Themen beschäftigen, wie Fairtrade. Ich muss mich damit beschäftigen, inwiefern kann ich es als Christ verantworten, die Fleischindustrie so krass zu puschen?“ Das sind lauter so Fragen, wo man sich vorher nie drüber Gedanken gemacht hat, aber für mich gehört das definitiv dazu.

Ich hab ein cooles Beispiel gehört bzw. ich war in San Francisco und da gibt es eine ganz kultige Eisdiele, die ist schon uralt, die ist noch irgendwie in so einem Hippie-Viertel und kommt aus den 60iger oder 70iger Jahren. Die hat eine riesen lange Theke und die hat eine total geile Strategie: Du darfst von jeder Sorte, einen Löffel probieren. Das geile ist: Du stehst danach da und denkst: „Krass, ich will eigentlich alles!“.

Das witzige ist, dass das (diese Strategie) diesen Auftrag, den ich habe, Reich Gottes real hier auf der Erde zu machen, voll deutlich gemacht hat, weil letzten Endes es mein Auftrag oder mein Job ist, so ein Löffel zu sein. Bisschen ein Löffel von dem was da auf uns wartet, zu geben und das dann jemand zu mir sagt: „Krass, ich will mehr davon – Ich will alles!“

Das bedeutet für mich Glaube im Alltag! Da gehören natürlich viele Sachen dazu: In der Bibel lesen ist ganz wichtig, mit Gott reden, wenn wir davon ausgehen, dass wir eine Beziehung zu Gott haben können, dann funktioniert das nur mit Kommunikation, aber wenn ich jetzt wirklich auf mein Alltag schaue, dann ist mein Job eigentlich, dieser Löffel zu sein!

Du bist Musiker und schreibst Lieder. Was inspiriert dich denn zu deinen Liedern?

Das ist eine gute Frage. Als Songwriter versucht man sich von allem inspirieren zu lassen. Wenn man das nicht schafft, dann wird es echt schwierig. Dann kommt man echt ins Schwitzen.

Ich habe grade einen Song geschrieben, der ist noch unveröffentlicht. Der heißt „Wortlos“. Es geht genau, um die Situation, wenn ein Songwriter da sitzt, seit Tagen im Studio und dann legt er sich jeden Tag wieder ins Bett und merkt so: „Kacke, hast nichts geschafft!“ Dich inspiriert nichts, dich berührt nichts. Das ist nen krasser Moment. Dann liegst du Nachts im Bett und kannst nicht einschlafen, weil du kriegst dann schon fast Existenzängste. Das ist schon krass!

Es ist eigentlich die Kunst, ständig empfänglich zu sein für das was da ist, weil letzten Endes kannst du ja über alles schreiben. Es ist alles schon da für einen Song. Ich könnte ja beispielsweise über den Fernseher oder über den Schrank schreiben. Ich könnte über alles schreiben. Die Sache ist, ich muss mich empfänglich machen und dann gibt es eigentlich ne Regel: Ein Song besteht aus 25% Inspiration und 75% harter Arbeit, weil du hast ne Inspiration, kriegst vielleicht ne Melodie, ne Chorus Idee, und dann heißt es wirklich hinsetzen und dann ist es wirklich Arbeit. Es ist selten, dass ein Song mal in ein paar Stunden geschrieben ist.

Jetzt bist du inspiriert und schreibst ein Lied und die 25% sind jetzt getan und dann kommen die 75% Arbeit. Was geht da in dir vor, wenn du so ein Lied schreibst? 

Ich glaube was wichtig ist, ist das man den Song von irgendwo sieht. Ich weiß nicht wie ich das besser beschreiben kann!? Mir hilft das zu fühlen und zu sehen, was der Song machen soll/was da passieren soll. Dann ist quasi ganz viel Technik. Also ich arbeite mit Lexikon, mit Reimlexikon, mit Synonymlexikon. Also man darf sich das nicht so vorstellen, dass ein Songwriter auf seinem Balkon sitzt, rauchend, Bier trinkend und es fliegt dem alles so zu…

Du kannst ja schreiben: „Der Fernseher ist… keine Ahnung… der macht, dass ich da reingucken kann… der funktioniert“. Es gibt einen Künstler, einen Maler. Der hat ein Kunstwerk gemalt. Und zwar ist das eine Geige und er hat versucht diese Geige in einem Bild aus drei Perspektiven zu malen. Das ist eigentlich beim Songwriting das Herausfordernde. Etwas zu beschreiben aus einer Perspektive, aus der es noch keiner beschrieben hat.

Ich kann schreiben: „Ich hab grade ne blöde Phase und alles ist blöd“ oder ich kann diese Phase/Gefühl mit einem Bild umschreiben. Ich kann sagen: „In mir ist ein Winter“ oder was auch immer. Ich habe grade einen Song geschrieben, der heißt Winter. Das Ziel ist eigentlich immer, was schon da ist, in einer neuen Perspektive zu betrachten, weil man das Rad ja nicht neu erfinden kann. Es wurde wahrscheinlich schon über jedes Thema ein Lied geschrieben, aber die Kunst besteht darin, es aus einer neuen Perspektive zu zeichnen.

Was möchtest du unseren Lesern noch als „Lebensweisheit“ mitgeben?

Eine Sache, die ich auch regelmäßig auf meinen Konzerten sage und mich schon Jahre lang begleiten:

Wenn du immer nur das gleiche denkst, was du schon immer gedacht hast, dann wirst du auch immer nur das gleiche Ergebnis erhalten, was du schon immer erhalten hast.

Und der zweite Satz ist:

Wenn du was erleben willst, was du noch nie erlebt hast, dann musst du vielleicht was tun, was du noch nie getan hast.

Das möchte ich euch, den Lesern, mitgeben!

Wir bedanken uns bei Tobi für das nette Gespräch mit Dir! 

Hol dir den Tobi heim

WP_20140123Der Tobi hat uns eine CD hinterlassen, die wir gerne an euch weiter verschenken möchten. Da das Jahr gerade erst begonnen hat, steht gerade die Frage: „Was sind die Ziele für Meeting Jesus in diesem Jahr?“ groß im Raum. Deshalb wollen wir von euch wissen, was ihr euch dieses Jahr von der Plattform wünscht bzw. erhofft. Worauf soll mehr Wert gelegt werden? Was ist euch wichtig? Was soll präsenter werden?

Unter allen Vorschlägen verlosen wir diese handsignierte CD von Tobi und seiner Band!
Einsendeschluss ist der 31. Januar.2014!

UPDATE 01.02.2014, 20:00 Uhr

Heute haben wir den Gewinner ausgelost. Die CD Gewonnen hat *trommelwirbel*: Dominik Deiss.

Viel Spaß damit :)


Über Gina

Ich bin die Gina. Ich arbeite Vollzeit für Meeting Jesus. Ich habe dieses Projekt gestartet, um die Botschaft in die Welt zu tragen und freue mich über jeden, der hier liest und vielleicht sogar kommentiert. Ich möchte vielen Menschen von Gott erzählen, denn letztendlich ist es das, was zählt: der Glaube an Gott :)
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Kommentare zu: Tobias Hundt im Interview

Kevin sagt:

Ich wünsche mir, dass der printmedien Bereich noch erweitert wird, so können noch mehr Leute ohne Internet erreicht werden.

Jackie sagt:

Hallo Ihr Lieben,

danke für das tolle Interview mit Tobias Hundt!

Ich würde mir wünschen, dass es vielleicht eine Kategorie mit Zeugnissen gibt.
Zeugnisse ermutigen und geben Halt außerdem ist es doch immerwieder schön und interessant zu sehen bzw. lesen, wie andere Menschen zu Gott kommen und Er in ihnen wirkt…

Liebste Grüße
Jackie

Dominik Deiss sagt:

Ich würde eine Rubrik mit Gastartikeln/Zeugnissen von den verschiedensten Leuten cool finden…

Die Auslosung ist vorbei. Details könnt ihr im Artikel-Update oben entnehmen :)

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