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Diesen Artikel schreibe ich – ehrlich gesagt – mit wenig Kraft. Ich möchte auch gleich auf den Punkt kommen, worum es geht: Trauer.
Vor einigen Tagen wurde eine Freundin von mir entführt und wenig später ermordet. Das Gefühl, das die Familie und Freunde von ihr tragen, die Wut, die Fragen – man kann es nicht mit Worten beschreiben. Und wieder höre ich oft den Satz: „Warum lässt Gott das zu?“ Ich bin genauso enttäuscht, ratlos und ja sogar richtig wütend, aber ich lege euch ans Herz: Gott ist dafür nicht verantwortlich! Wir können uns glücklich schätzen, dass Gott genau in solchen Situationen der beste Ansprechpartner für uns ist. Wenn wir im finstersten Tal wandern, spendet er uns Trost.
Wenn ein Mensch unsere Welt verlässt, dann ist das sehr furchtbar und erst recht dann, wenn er nicht freiwillig von uns geht. Aber er geht nie vollständig in die andere Welt, sondern hinterlässt uns immer Erinnerungen. Erinnerungen, an denen wir uns festhalten können, die uns weinen lassen, die uns aber auch bewusst machen, dass jede einzelne Träne keine Vergeudung ist, die wir um diesen Menschen weinen.
„Und siehe ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende!“ (Matthäus 28, 20).
Dieser Vers begleitet mich durch das Leben, auch jetzt in dieser Situation. Das Ende wird ein neuer Anfang sein. Ich bitte euch von ganzem Herzen, betet für Anneli-Marie, betet für ihre Familie und Freunde. Dass wir alle gemeinsam Kraft schöpfen können und einen Begleiter in der Trauer um sie haben. All das mit Gottes Hilfe.
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