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Als wir noch klein waren, haben uns unsere Eltern Trost geschenkt. Sie waren für uns da. (Das sind sie in den meisten Fällen wohl immer noch) Wenn wir hinfielen, halfen sie uns wieder auf. Ja, sie beruhigten uns vielleicht auch mal. Noch heute ist meine Mum mein Zufluchtsort, wenn’s gar nicht mehr geht.
Mit der Zeit wird man älter und dann kommen andere Leute in dein Leben. Leute, die dir sehr wichtig werden und dir nahestehen – sogenannte Freunde. Unsere Freunde tun dann meist Dinge, die unsere Eltern früher mal gemacht haben.
Für mich hat Freundschaft einen ganz anderen Blickwinkel in den letzten Wochen bekommen. Ich habe die letzten Wochen viel Zeit mit einem Freund verbracht. Ja, man könnte jetzt überlegen, warum ich euch das erzähle. Es ist so, dass man immer wieder Freunde hat. Die Leute kommen und gehen. Oft habe ich mich gefragt: Was ist eigentlich Freundschaft? Und habe ich wirklich Freunde? Ich kenne zwar viele Leute, aber sind das wirklich meine Freunde?
Ich glaube, wir brauchen Freunde. Nicht nur in guten Zeiten, sondern auch in schlechten Zeiten sollten sie da sein. Wenn ich nachts um drei nicht schlafen kann, weil mich was beschäftigt und ich jemanden zum Reden brauche, dann sollte ein Freund da sein. Ein Freund sollte nicht nur da sein, um die smalltalkmäßige Frage zu stellen: „Wie geht es Dir?“, und innerlich zu hoffen, dass der Gegenüber „Gut“ antwortet, damit er sich nicht mit demjenigen beschäftigen muss.
Ich habe oft den Freund vermisst, mit dem ich wirklich tiefgehende Gespräche führen kann. Klar, weiß ich, dass ich auch mit Gott reden kann, aber manchmal braucht man doch mal jemand „Greifbaren“. Jemand, dem du dein „wahres Ich“ zeigen kannst und anders rum auch.
Die letzten Wochen kam bei mir sowas zustande. Ein Freund, der da war für mich. Ein Freund, bei dem es nicht um plumpen Smalltalk ging, sondern der mich ernstnimmt. Ein Freund, der dich mal in den Arm nimmt, wenn ich traurig bin und mich einsam fühle. Ein Freund.
Ich habe vergessen, wie so ein Freund sein kann. Ich habe vergessen, wie gut es tun kann, wenn man einen Freund hat. Ein Freund kann eine enorme Hilfe für deinen weiteren Lebensweg sein. Ein Freund kann dir wieder aufhelfen, wenn du hinfällst.
Freundschaft, das war und ist immer noch ein Thema, das mich viel beschäftigt. Freundschaft lässt einen nachdenken.
Hast du Freunde, mit denen du Spaß hast, und kannst du dich auch auf sie in schwierigen Zeiten verlassen? Das ist die Kernfrage, die mir oft durch den Kopf brodelt. Gerade in schlechten Zeiten sollten wir doch wissen, wen wir nachts anrufen können, ohne dass dein Gegenüber sauer ist, oder nicht?
Ich wollte, die letzten Wochen eigentlich nur für jemanden so ein Freund sein. Dabei hat es auch mir selbst extrem viel gegeben.
Ein chinesisches Sprichwort besagt:
Der einzige Weg, einen Freund zu haben, ist, einer zu sein.
Das kann ich nur bestätigen, denn das durfte ich die letzten Tage und Wochen erfahren. Wir sind gemacht, um Gemeinschaft zu haben und nicht um als Einzelgänger durch die Gegend zu marschieren. Wir brauchen Vertrautheit und nicht Einsamkeit. Wir sind nicht dazu da, uns selbst zu dienen, sondern Gott und anderen Menschen zu dienen.
Zwei haben es besser als einer allein: Zusammen erhalten sie mehr Lohn für ihre Mühe.
(Prediger 4, 9)
Such dir einen Freund und werde Teil eines wunderbaren Teams!
Kommentare zu: Habe ich wirklich Freunde?
Hi Gina,
Ja, oft fällt uns das erst auf, wenn wir selber einen Freund nötig hätten – aber anzufangen für andere ein Freund zu sein, wenn die einen nötig haben, und Freundschaften zu pflegen wenn es mir gut geht – Danke für die Erinnerung.
So, ich muss jetzt erstmal ne Mail an einen Freund schicken … :-)
Gern geschehen. ;)