Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten. Dies gilt für alle, die Gott nach einem Plan und Willen zum neuen Leben erwählt hat.
Römer 8,28

Vorgeschichte

Es gibt erstmal etwas zur Vorgeschichte zu erzählen, bevor ich in das eigentliche Erlebnis einschlage.

Der Anfang

Angefangen, ich erinnere mich leider nicht genau, hat alles damit, dass ich geboren wurde. Ich habe schon damals gezeigt, dass ich ein Sturkopf bin… Luft holen? Nein danke! Nachdem mir dann bewiesen wurde, dass es etwas Mächtigeres gab also neugeborene Babys, stand mir nichts mehr im Weg.

Die Wende

Aufgewachsen bin ich in einem christlichen Elternhaus, habe mich aber langezeit dafür nicht interessiert. Irgendwann war ich dann auf einer Silvesterfreizeit in Krelingen, dort habe ich dann beschlossen: ‚Cool sein‘ hin oder her, ich wills mal mit dem Glauben probieren.

Aus dieser vorsichtigen Annährung ist inzwischen ein fester Lebensbestandteil durch Überzeugung geworden.

So habe ich also bislang meine 20 Lebensjahre nach und nach abgearbeitet. Schule, Berufsfachschule, Ausbildung… so Standard halt.

Vater Staat

Nun ist es ja so, dass ich nicht alleine auf dieser Weltkugel existiere… Es gibt Kontinente, Länder, Bundesländer usw. Als es also gegen Ende meiner Ausbildung ging, habe ich dann von der Bundeswehr Post bekommen, wenn ich mich recht entsinne, muss es Ende 2009 gewesen sein, eine Musterungs-Einladung.

Ich habe den Termin locker genommen, meine Einstellung war klar: Zivildienst. Da habe ich auch nicht zurückgesteckt, ich habe es allem und jedem erzählt, der mir in der Kaserne (oder was auch immer das da war) über den Weg lief :)

Ich war ja noch in der Ausbildung, also wurde ich gemustert und dann war erstmal gut.

Das Ausbildungsende

Im Juni 2010 habe ich dann meine Ausbildung beendet und wurde übernommen, die Kriegsdienstverweigerung wurde inzwischen von der Bundeswehr akzeptiert.  Außerdem hatte ich bescheid gegeben, meinen Arbeitsvertrag (nach Übernahme) zuzusenden.

Nun wer mich kennt, weiß: ich bin absolut vergesslich.

Der vergessene Arbeitsvertrag

Nun ja die Dinge nahmen so ihren Lauf… leider (wer mich kennt wird es ahnen) vergaß ich meinen Arbeitsvertrag abzusenden. Ich bin nämlich sehr vergesslich (oh… ich erwähnte es eben ja bereits…).

Die Versetzung

Nachdem ich einen Monat übernommen war, wurde ich an ein für mich neues Projekt zu einem Kunden gesetzt. Geplant ist eine Einarbeitungszeit von 2 – 4 Monaten, erst danach würde ich wohl effizient mitarbeiten können. Na aber dafür ist es ein angenehmer Arbeitsplatz.

Der Einzugsbescheid

Kurze Zeit nachdem ich versetzt wurde, kam dann der Einzugsbescheid des Zivildienstes: 01.01.2011 werde ich dann wohl gezogen werden, stand in dem Schreiben.

Ich habe mich in Panik entsinnen können, keinen Arbeitsvertrag abgesandt zu haben und kontaktierte natürlich umgehend meinen Sachverständigen (oder wie die betitelt werden) beim Zivildienst. Wir einigten uns darauf, dass ich den Arbeitsvertrag nachreichen könnte und dann bis Mitte 2011 Ruhe sei, insofern ich einen anschließenden weiteren Arbeitsvertrag erhielte (der erste galt nur bis Ende 2010).

Nachdem ich den ersten Arbeitsvertrag abgesandt hatte und mit dem Chef einen Termin für den zweiten Arbeitsvertrag hatte, sandte ich natürlich auch diesen neuen Vertrag ab. Inzwischen hatte ich meinen Chef auch etwas hibbelig gemacht, denn es wäre kompliziert, würde ich tatsächlich im Januar die Firma verlassen müssen.

Ich hatte also die Arbeitsverträge verschickt, vielleicht gerade mal 2 Wochen, dann kam ein neuer Brief des Zivildienst. Geplanter Einzugstermin: 15.01.2011. Also 15 Tage später als bei dem ersten Brief. Ich erspare euch die Einzelheiten, die ich dem Zivildienst ausführlich beschrieb, wie bspw.: Wer zahlt meine Wohnung, Strom, Auto, Handy, Internet… Und dabei darf man nicht vergessen: Deutschland beschwert sich über mangelnde Arbeitsplätze und jemand mit einem sicheren Job wird dann einfach zum Zivildienst abgezogen… Nun gut, darüber diskutiere ich nicht erneut.

Die Versorgungsbestätigung

Bis hierhin hatte ich mich schon oft mit Gott unterhalten, was denn jetzt los sei? Ich habe einen sicheren Arbeitsplatz, warum soll ich diesen verlassen? Da hatte ich mal so gar keine Lust drauf. Na gut: Vertrauen. Ich war fest der Überzeugung durch meine Argumentation bezüglich der Kosten usw. den Zivildienst abzuwimmeln.

Nach dem nächsten Brief den ich Mitte Dezember ungefähr bekommen haben müsste, wusste ich: dem war nicht so. Es war eine Versorgungsbestätigung. Während ich beim Zivildienst kein Geld bekommen würde, würde die Stadt oder das Land für meinen Unterhalt aufkommen… Der Einzugstermin blieb bestehen.

Karl-Theodor zu Guttenberg

Ich könnte ja jetzt spontan schreiben: „Ich liebe diese Person“, aber ich unterlasse es jetzt :) Also mal abgesehen davon, dass ich seine Redensart und seine Logik sehr gut finde, kam zu Guttenberg zufällig (wie dass bei Gott eben so ist) gerade im Dezember auf die Idee, die Bundeswehr und den Zivildienst Pflichtfrei zu gestalten, es war aber noch nichts dingfestes.

Trotzdem hat es gereicht, ich habe kurz vor Weihnachten eine Zurückstellung erhalten. Zumindest bis Ende August 2011, bis Klarheit geschaffen sei, wie es weitergehe (Pflicht ja oder nein).

Die Freude war natürlich enorm, erstmal wieder alles gut.

Die Pflicht-Entlassung

Da zu Guttenberg gute Arbeit geleistet hat, habe ich vor kurzem wieder Post bekommen, von meiner Lieblingsbehörde: dem Zivildienst.

Es steht mir frei den Zivildienst anzutreten oder auch nicht, die Pflicht des Zivildienst wurde abgesetzt.

Ihr könnt euch vorstellen: die Freude war enorm.

Fazit

Ich wusste, das Gott mit mir einen Plan hat, dass er die Situation so leiten wird, wie er es möchte. Allerdings kann ich als Mensch nicht still halten. Es macht mich wahnsinnig, wenn ich vor einer ungewissen Zukunft stehe.

Ich durfte aus dieser Situation einfach noch mal folgendes lernen:

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. (1. Petr 5,7)

Seht die Raben an: sie säen nicht, sie ernten auch nicht, sie haben auch keinen Keller und keine Scheune, und Gott ernährt sie doch. Wie viel besser seid ihr als die Vögel! (Lk 12,24)

Ich bin jetzt jedenfalls sehr glücklich und dankbar, dass ich nicht zum Zivildienst muss, ich freue mich dass ich hier weiterarbeiten darf.

Ich werde weiterhin auf Gott vertrauen, genau dass gibt mir auch die Kraft in brenzligen Situationen ruhig zu bleiben. Ich finde es umwerfend im Nachhinein auf so eine Geschichte zurückzuschauen und Gottes roten Faden zu erkennen.


Über Oliver Lippert

Oli - jung und spontan - IT-Freak - hat ein eigenes Gewerbe im Bereich Webentwicklung, -hosting und -management - hilft bei Meeting Jesus - verheiratet. Schreib ihm ruhig.
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Kommentare zu: Es dauert manchmal

Andreas sagt:

Tja, that’s him! :-)

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