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Manchmal fällt es uns schwer zu vertrauen. Da überwiegen die Zweifel und lassen uns nicht los.
Es gab mal einen Jungen, dem es nicht sonderlich gut ging. Er konnte nicht sprechen, hatte Schaum vor dem Mund und knirschte mit den Zähnen. Sein Vater war hilflos und verstand nicht, warum das passiert.
Oft fragen wir uns „Warum passiert das jetzt?“. Wir hinterfragen Geschehnisse und wollen Antworten, wenn etwas Schlechtes im Leben passiert. Aber wollen wir wirklich Antworten? Was wäre, wenn wir eine Antwort auf unser „Warum?“ bekommen würden?
Würde das etwas an unserem Schmerz verändern? Würden wir dann noch etwas lernen?
Zurück zu dem Vater und seinem Sohn: Der Vater brachte seinen Sohn zu Jesus. Jesus erkundigte sich bei dem Dad, was der Junge habe und wie lange er schon leidet. Nachdem er die Einzelheiten erklärt hatte, passiert etwas interessantes:
Hab doch Erbarmen mit uns! Hilf uns, wenn du kannst! „Wenn ich kann?“, fragte Jesus zurück. „Alles ist möglich, wenn du mir vertraust“. Verzweifelt rief der Mann: „Ich vertraue dir ja – hilf mir doch gegen meine Zweifel!“ (Markus 9, 22-24)
Der Vater will vertrauen, aber zweifelt daran, dass Jesus etwas tun kann. Ich finde das total nachvollziehbar. Wie oft fang ich an zu zweifeln, wenn’s mal nicht so läuft, wie es laufen soll. Obwohl man eigentlich weiß, dass Jesus bei einem ist.
Ich glaube, wenn etwas Schlimmes passiert, ist die Frage nach dem „Warum?“ eher ein Oberbegriff für viele einzelne Fragen. Denn genau dann fangen wir an zu zweifeln, ob Gott uns überhaupt noch liebt. Denn unsere menschliche Logik macht uns weiß, dass uns nichts Schlimmes passiert, wenn wir geliebt sind. Das ist aber totaler Quatsch! Denn auch Menschen, die uns lieben, können uns leider schrecklich weh tun.
Wir fragen uns, ob Gott uns beisteht, ob er für uns da ist oder uns verlässt. Das und viel mehr fasst ein „Warum?“ zusammen.
Manche Geschichten sind wirklich dramatisch und ich habe auch keine Antwort auf ein „Warum?“ – weder bei mir noch bei dir. Aber ich weiß, Gott ist immer für uns da, auch in den Warum-Phasen! Manches werden wir irgendwann verstehen, manches auch nie. Aber wir können lernen, dass Gott uns liebt und uns nicht verlässt, wenn Dinge passieren, die wir nicht begreifen.
Ich weiß, wenn man Gott vertraut, wird man stärker.
Meine Frage nach dem „Warum“?
Wir sind bereits seit 5 Jahren auf der Suche nach einer größeren Wohnung, weil wir unter anderem unbedingt ein Arbeitszimmer brauchen. Die meisten Artikel schreib ich auf einer Parkbank oder in einem Cafe, weil unsere jetzige Wohnung keinen Arbeitsplatz bietet. Letztes Jahr haben wir eine Wohnung gefunden – eine sehr schöne.
Weil die Familie, die dort wohnte, ein Haus suchte, hätten wir erst in die Wohnung gekonnt, wenn die etwas gefunden hätten. Ein ganzes Jahr verstrich, bis sich etwas tat. Doch plötzlich gab es Schwierigkeiten mit dem Objekt – lange Geschichte. Jedenfalls zerplatzte der Traum einer neuen Wohnung in Sekunden. Ich hab nicht verstanden, warum das erst nach einem Jahr auffällt? Hab mich gefragt „Warum?“. Warum ist uns keine Wohnung gegönnt?
Ich war traurig. Heute weiß ich, dass es gut war, dass wir die Wohnung nicht bekommen haben. Trotz Zweifel haben wir nicht aufgehört, an Gott zu glauben. Wir wussten, es wird weiter gehen und Gott wird etwas Besseres für uns vorhaben.
By the way: Was ist eigentlich aus dem Jungen geworden? Tja, das kannst du in Markus 9, ab Vers 25 nachlesen. Lohnt sich!
Und für dich: Frag nicht, nach dem „Warum?“, sondern vertraue Gott, auch wenn die Umstände gerade schlecht aussehen.